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Hochrangiger russischer Kommandeur begeht wohl Suizid | Ukraine-News


Newsblog zum Krieg in der Ukraine
Hochrangiger Kommandeur begeht offenbar Suizid


Aktualisiert am 24.09.2024 - 15:45 UhrLesedauer: 8 Min.
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"Chaos und Ungehorsam": Russische Soldaten bei einer Militärparade in Moskau (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
"Chaos und Ungehorsam": Russische Soldaten bei einer Militärparade in Moskau (Symbolbild). (Quelle: Xinhua/imago-images-bilder)

Im Osten der Ukraine setzen Putins Truppen den Verteidigern massiv zu. Präsident Selenskyj lässt unterdessen aufhorchen. Alle Informationen im Newsblog.

Charkiw: Tote nach Angriff mit Gleitbombe

15.43 Uhr: Durch den Einschlag mehrerer russischer Gleitbomben in der ostukrainischen Großstadt Charkiw hat es zivile Opfer gegeben. "Die Zahl der Toten hat sich auf drei erhöht", schreibt Gouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram. Mehr als ein Dutzend Menschen seien verletzt worden. Den Angaben nach ist eine Gleitbombe direkt in einem Hochhaus eingeschlagen. Bürgermeister Ihor Terechow hatte zuvor ebenso bei Telegram von Bombeneinschlägen in vier Stadtvierteln und zwei beschädigten Hochhäusern geschrieben.

Ukraine: Russland griff in der Nacht mit 81 Drohnen an

7.01 Uhr: Die Ukraine und Russland haben sich über Nacht mit Luftangriffen überzogen. Russland hat nach ukrainischen Angaben mit 81 Drohnen und vier Raketen angegriffen. Davon hätten sie 66 Drohnen abschießen können, teilte die Luftwaffe mit. Angaben zu möglichen Opfern oder Schäden liegen nicht vor. Die russische Luftabwehr hat staatlichen Angaben zufolge in der Nacht 13 ukrainische Drohnen abgeschossen.

Medien: Russischer Militär begeht offenbar Suizid

5.36 Uhr: Ein hochrangiger russischer Kommandeur hat sich offenbar das Leben genommen. Das berichtet das für gewöhnlich gut informierte Institut für Kriegsstudien (ISW). Demnach habe Juri Annekow am 23. September in einem Vorort von Moskau Suizid begangen, wie das ISW aus russischen Quellen erfahren haben will.

Annekow war ein hochrangiger Kommandeur bei der russischen Luftwaffe, er leitete die 678. Kommunikationseinheit der russischen Luftstreitkräfte. Wie ein Armee-Insider berichtet, soll er sich mit seinen Vorgesetzten überworfen haben. Offenbar war er unzufrieden, wie die Armeeführung die Soldaten behandelte. So soll er sich über ungenügende Ruhezeiten und unangemessenes Verhalten der Vorgesetzten beklagt haben. Der Kommandeur habe laut Quellen bereits seit mehr als 20 Jahren in der russischen Armee gedient. Er sei zuletzt von dem Ausmaß an "Chaos und Ungehorsam" innerhalb der russischen Armee allerdings zunehmend verstört gewesen.

Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.

Borrell: G7 erörtern Langstreckenraketen für die Ukraine

3.36 Uhr: Die Außenminister der G7-Staaten beraten am Montag über mögliche Lieferungen von Raketen mit längerer Reichweite an die Ukraine, die russisches Territorium erreichen könnten. Das teilt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Rande der UN-Vollversammlung mit. Zudem sei klar, dass Russland neue Waffen erhalte – darunter auch iranische Raketen, obwohl Teheran dies wiederholt bestritten habe.

Selenskyj: "Frieden näher als wir denken"

2.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich optimistisch bezüglich eines baldigen Endes des Krieges mit Russland. "Ich denke, wir sind dem Frieden näher, als wir denken", sagt Selenskyj in einem Interview mit dem US-Sender ABC News. Das Kriegsende rücke näher. In dem Interview ruft er die USA und andere Partner auf, die Ukraine weiterhin zu unterstützen.

Später legte Selenskyj bei "Telegram" nach. Entschlossene Maßnahmen der US-Regierung könnten nach den Worten des ukrainischen Präsidenten ein Ende der russischen Aggression gegen die Ukraine im kommenden Jahr beschleunigen. "Jetzt, zum Jahresende, haben wir eine echte Chance, die Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und den USA zu stärken", schrieb Selenskyj in einem Beitrag auf seinem Telegram-Kanal nach einem Treffen mit einer parteiübergreifenden Delegation des US-Kongresses.

Russland: US-Bürger wegen versuchter "Entführung" seines Sohnes zu Haft verurteilt

1.05 Uhr: Ein US-Bürger ist in Russland zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, weil er nach Justizangaben mit seinem russischen Sohn ohne Zustimmung der Mutter das Land verlassen wollte. Ein Gericht in der Enklave Kaliningrad sprach den Mann am Montag wegen versuchter "Entführung" schuldig. Seine Strafe muss er demnach in einer Strafkolonie verbüßen.

Dem Urteil zufolge hatte der US-Bürger versucht, im Juli 2023 mit seinem vierjährigen Sohn nach Polen auszureisen. "Ohne die Zustimmung der Mutter zu erhalten, hat er versucht, das Kind aus dem Land zu bringen", erklärte das Gericht im Onlinedienst Telegram. Demnach hatte er versucht, mit dem Jungen durch ein Waldgebiet über die Grenze nach Polen zu gelangen, bevor er von Grenzbeamten gestoppt wurde.

Die Beziehungen zwischen den USA und Russland sind insbesondere wegen des Ukraine-Konflikts äußerst angespannt. In den vergangenen Jahren waren mehrere US-Bürger und Staatsangehörige anderer westlicher Länder in Russland festgenommen und verurteilt worden.

Selenskyj trifft Kanzler Scholz bei Treffen in New York

0.15 Uhr: Nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in New York hat der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung der Unterstützung Deutschlands hervorgehoben. "Wir sind Deutschland zutiefst dankbar für seine Unterstützung", erklärte Selenskyj am Montag im Onlinedienst X. "Gemeinsam haben wir Tausende von Menschenleben gerettet, und wir können sicherlich noch mehr dazu beitragen, die Sicherheit auf dem gesamten europäischen Kontinent zu stärken." Scholz bekräftigte die Haltung der Bundesregierung, der Ukraine keine weitreichenden Waffen zur Verfügung zu stellen.

Im Gespräch mit dem Kanzler sei es darum gegangen, welche Wege zu einem Frieden nach zweieinhalb Jahren Ukraine-Krieg eröffnet werden könnten, schrieb Selenskyj weiter. Eine erfolgreiche Friedenskonferenz habe es bereits gegeben, sagte er offenbar mit Blick auf die Ukraine-Konferenz im Juni in der Schweiz, an der Russland allerdings nicht teilgenommen hatte. Nun werde eine zweite Konferenz vorbereitet. "Dies ist eine greifbare Plattform für die vollständige Wiederherstellung der Sicherheit in der Ukraine und in ganz Europa."

Ukraine räumt schwierige Lage an der Front im Osten ein

0.04 Uhr: Was einzelne ukrainische Kommandeure schon der "Financial Times" berichtet hatten (siehe auch Eintrag von gestern, 17.32 Uhr) bestätigt nun die Führung in Kiew. Demnach steht das ukrainische Militär nach eigenen Angaben im Osten des Landes stark unter Druck. "Die Lage im Raum Pokrowsk und Kurachowe bleibt angespannt", teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Von den insgesamt 125 russischen Angriffen entlang der Front seien mehr als 50 in diesem Abschnitt geführt worden. "Die Hauptanstrengungen hat der Feind Richtung Pokrowsk unternommen", präzisierte die ukrainische Militärführung.

Während den Ukrainern selbst von unabhängigen Beobachtern bescheinigt wird, den Vormarsch der Russen auf das strategisch wichtige Pokrowsk abgebremst zu haben, bleibt die Lage vor dem weiter südlich gelegenen Kurachowe gefährlich für die Verteidiger. Durch Vorstöße russischer Truppen nahe der Bergarbeiterstadt Hirnyk droht dort mehreren Einheiten die Einschließung.

Eine ähnliche Umgehung der Verteidigungsstellungen deutet sich auch noch weiter südlich nahe der Stadt Wuhledar an, die die Russen in der Vergangenheit vergeblich durch frontale Sturmangriffe einzunehmen suchten.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Materialien der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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