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Kursk-Offensive: Das ist der Grund für Russlands Schwäche | Ukraine-Krieg


"Verwirrung" und "Reibungen"
Darum kann Russland die Kursk-Offensive nicht stoppen

Von t-online, tos

21.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Der russische Präsident Wladimir Putin: Russische Truppen haben Probleme damit, den ukrainischen Vorstoß auf Kursk zu stoppen.Vergrößern des Bildes
Der russische Präsident Wladimir Putin: Russische Truppen haben Probleme damit, den ukrainischen Vorstoß auf Kursk zu stoppen. (Quelle: IMAGO/Vyacheslav Prokofyev)

Russland schafft es nicht, den ukrainischen Vorstoß auf Kursk zu stoppen. Analysten wollen den Grund dafür herausgefunden haben.

35 Kilometer. So tief sollen ukrainische Truppen laut Darstellung des ukrainischen Armeechefs Oleksandr Syrskyj seit dem Beginn der Offensive am 6. August in die russische Region Kursk vorgedrungen sein.

Trotz Truppen- und Materialverlegung schafft es Russland derzeit nicht, dem ukrainischen Angriff Einhalt zu gebieten. Laut dem US-amerikanischen Thinktank Institute for the Study of War (ISW) sei der Grund dafür, dass das russische Verteidigungsministerium die militärische Antwort auf die Kursk-Offensive "verkompliziert und bürokratisiert".

Das ISW erklärt in seiner Einschätzung vom Mittwoch, dass "komplexe und sich überschneidende Zuständigkeiten und die offenbar immer länger werdende Liste von Akteuren, die der Kreml mit der Reaktion auf den ukrainischen Überfall beauftragt hat", die russische Reaktion behindern würden.

Damit stimmt die Analyse des ISW mit der des Soufan Center überein, einer weiteren Denkfabrik, die sich mit internationaler Sicherheitspolitik befasst. Das Soufan Center kam bereits kurz nach Beginn der Kursk-Offensive zu dem Schluss, die Ukraine habe die Desorganisation der russischen Grenzverteidigung für ihren Überraschungsangriff auf Kursk klug ausgenutzt.

Viele Stellen sollen ukrainischen Angriff abwehren

Am Dienstag ernannte der Kreml den stellvertretenden russischen Verteidigungsminister Junus-bek Jewkurow zum Vorsitzenden des sogenannten Koordinierungsrates des russischen Verteidigungsministeriums, der die Aufgabe hat, die Reaktion auf den Überfall in den Oblasten Kursk, Belgorod und Brjansk zu organisieren.

Doch der Koordinierungsrat ist nicht die einzige Organisation, die sich mit der Abwehr des ukrainischen Vorstoßes in Kursk befasst. Laut ISW gebe es zusätzlich eine Taskforce des Nationalen Verteidigungskontrollzentrums, die sich mit der Invasion befassen soll. Außerdem seien drei neue militärische Gruppierungen geschaffen worden, die auf den Angriff reagieren sollen.

Ferner sei der russische Inlandsgeheimdienst FSB ebenfalls angewiesen worden, eine "Anti-Terror-Operation" gegen die Invasion zu starten, wobei die russischen Streitkräfte und die russische Nationalgarde Rosgwardija in Kursk im Einsatz sind.

Video | Ukraine greift russische Behelfsbrücken an
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Quelle: t-online

Russland strukturierte Militärführung Anfang 2024 um

Laut ISW würde die komplexe Kommandostruktur wahrscheinlich zu "Verwirrung" und "Reibung" zwischen den verschiedenen Stellen führen, die den Einsatz organisieren. Experten zufolge leidet das russische Militär seit Langem unter unerfahrenen Offizieren und übermäßig starren und komplexen Kommandostrukturen.

Nachdem Russland in den ersten beiden Kriegsjahren hohe Verluste und schwere Rückschläge erlitten hatte, leitete es zu Beginn dieses Jahres eine massive Umstrukturierung seines Militärs ein.

Russland reagierte nur langsam auf die Invasion in der Ukraine und ließ mehrere Tage verstreichen, bevor es genügend Truppen abzog, um den Einmarsch zu verlangsamen. Außerdem soll die Militärführung Berichten zufolge Informationen über einen ukrainischen Militäraufmarsch an der Grenze zur Region Kursk ignoriert haben.

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