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Belarus: Lukaschenko verurteilt Rico K. aus Berlin zum Tode – die Vorwürfe


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30-jähriger Berliner Rico K.
Dieser Deutsche soll in Belarus sterben


Aktualisiert am 26.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Rico K.: So sah der 30-jährige Berliner beim Prozess in Belarus aus.Vergrößern des Bildes
Rico K.: So sah der 30-jährige Berliner beim Prozess in Belarus aus. (Quelle: Screenshot X)
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Der Belarusse Lukaschenko gilt als letzter Diktator Europas und schreckt auch nicht davor zurück, Menschen zum Tode zu verurteilen. Dieses Mal traf es einen Deutschen.

Belarus gilt als letzte Diktatur Europas und als Satellitenstaat Russlands. Der dortige Machthaber Alexander Lukaschenko nutzt die Schicksale Einzelner regelmäßig als Faustpfand, um seine politischen Ziele zu erreichen. Nicht selten werden dabei vor allem Staatsangehörige westlicher Staaten verurteilt, nur um anschließend im Wege eines Gefangenenaustauschs freizukommen.

Diesmal hat es den 30-jährigen Deutschen Rico K. aus Berlin getroffen. Das Besondere an diesem Fall ist jedoch das selbst für Belarus ungewöhnlich hoch angesetzte Strafmaß: Rico K. wurde zum Tode verurteilt.

Wer ist der 30-Jährige in den Fängen von Lukaschenko? Und was wird ihm vorgeworfen?

Die Vorwürfe gegen Rico K.

Die Liste der Vorwürfe gegen Rico K. ist lang. Demnach wurde der Deutsche wegen Söldnertums, Spionage, Terrorismus, Gründung einer extremistischen Vereinigung, Zerstörung eines Verkehrsobjekts sowie illegalen Umgangs mit Waffen, Sprengstoff und Munition verurteilt, wie die belarussische Menschenrechtsorganisation Wjasna berichtet.

Die belarussische Justiz wirft dem Deutschen zudem vor, im Auftrag der Ukraine gehandelt zu haben. Rico K. bekannte sich in dem live ausgestrahlten, wohl inszenierten Prozess schuldig.

Wie der "Spiegel" berichtet, wurde Rico K. nach einer Explosion an einem Eisenbahngleis des Minsker Außenbezirks Oserischtsche Anfang Oktober 2023 festgenommen und inhaftiert. Mit ihm sollen laut der belarussischen Exilvereinigung ehemaliger Strafverfolgungsbeamter Belpol zwei Belarussen festgenommen worden sein, die jedoch im Urteil nicht erwähnt werden.

Der persönliche Hintergrund von Rico K.

Über den 30-jährigen Rico K. ist bekannt, dass er zuletzt als Rettungssanitäter beim Deutschen Roten Kreuz in Salzgitter (Niedersachsen) tätig war. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, hatte er zuvor unter anderem eine Ausbildung zum Automechaniker in Brandenburg absolviert, bevor er bei einer Sicherheitsfirma arbeitete, die den Wachschutz an der US-Botschaft in Berlin betreut. Nach einer Station als Pflegehelfer in Oranienburg sei er schließlich zum Deutschen Roten Kreuz gestoßen.

Ferner soll Rico K. geplant haben, in die USA auszuwandern, um sich dort selbstständig zu machen. Durch seine Beschäftigung als Sicherheitsmitarbeiter an der US-Botschaft hat sich Rico K. offenbar erhofft, eine Greencard für die USA zu bekommen.

Jedoch soll Rico K. während seiner Zeit beim Roten Kreuz in Kontakt zu einem Ukrainer gekommen sein, der ihn angeworben habe, in die Ukraine zu kommen. Berliner Diplomaten berichten dem "Spiegel", dass Rico K. im Gespräch mit Bekannten angegeben habe, selbst in der Ukraine gekämpft und für den ukrainischen Geheimdienst gearbeitet zu haben. Wie Rico K. schließlich nach Belarus kam, ist zu diesem Zeitpunkt hingegen unklar.

Genaue Verstrickungen ungewiss

Rico K. wird laut belarussischen Menschenrechtlern auch vorgeworfen, Teil des Kasus-Kalinowski-Regiments zu sein, ein Verband belarussischer Freiwilliger, die aufseiten der Ukraine gegen Russland kämpfen. Das Regiment dementierte jedoch eine Mitgliedschaft von Rico K.

Belarus vollstreckt als letztes Land in Europa die Todesstrafe, und zwar durch einen Genickschuss. Das Auswärtige Amt gibt an, dass der Fall bekannt sei und Rico K. konsularisch betreut werde. Derweil spekulieren Beobachter über einen möglichen Gefangenenaustausch, wie in zahlreichen Fällen zuvor. Auch eine Begnadigung durch den belarussischen Machthaber Lukaschenko könnte Rico K. noch retten, gilt aber als unwahrscheinlich.

Verwendete Quellen
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