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Nobelpreisträger gegen Putin: Mehr Ukraine-Hilfen nötig


"Zutiefst besorgt"
Offener Brief: Nobelpreisträger stellen sich gegen Putin

Von t-online, mon

Aktualisiert am 28.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Wladimir Putin: Russland schmiedet bereits Pläne für die Zeit nach dem Ukraine-Krieg, sagt Carlo Masala.Vergrößern des Bildes
40 Nobelpreisträger warnen in einem offenen Brief vor Putin. (Quelle: Mikhail Metzel)
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In einem offenen Brief rufen zahlreiche Nobelpreisträger zu mehr Unterstützung der Ukraine auf. Sie warnen vor einem zu laschen Vorgehen gegen Putin.

"Als Mitglieder der internationalen akademischen Gemeinschaft sind wir zutiefst besorgt", heißt es in einem offenen Brief, in dem Wissenschaftler sich für ein entschlosseneres Vorgehen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin einsetzen. Bislang 40 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger fordern dort, dass Staats- und Regierungschefs weltweit die Ukraine-Unterstützung deutlich ausweiten. "Wir rufen die Anführer der Welt auf, die Hilfe für die Ukraine drastisch zu erhöhen. Die Ukraine muss gewinnen, nicht nur 'nicht verlieren'", heißt es in dem Schreiben von Mittwoch.

Unter den Unterzeichnenden sind unter anderem auch die Schriftstellerinnen Elfriede Jelinek und Herta Müller sowie die ukrainische Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.

Der Brief appelliert aber nicht nur für mehr Ukraine-Hilfen, sondern warnt gleichzeitig vor der Gefahr durch Putin für die globale Gemeinschaft. Erwähnung findet dabei auch der in russischer Haft gestorbene Oppositionspolitiker Alexej Nawalny. "Die umfassende Aggression gegen die Ukraine und die Ermordung von Alexej Nawalny zeigen, dass die Bedrohung auf eine neue Stufe eskaliert ist und machen deutlich, dass Putins Regime keine Grenzen mehr kennt, was die Verletzung von Menschenrechten und internationalen Normen angeht."

Forderungen an "die führenden Politiker der Welt"

Deutlich mehr Unterstützung der Ukraine: Schnelle Hilfe werde Menschenleben retten, und ein Sieg über Putin gebe Millionen Russen "Hoffnung auf eine demokratische Zukunft".

Unterstützung der demokratischen Opposition in Russland: "Die Weltgemeinschaft muss sich zusammentun, um politische Gefangene zu schützen, die derzeit in Russland gefoltert werden."

Unterstützung russischer Bürgerinnen und Bürger, die wegen ihrer demokratischen und kriegsfeindlichen politischen Überzeugungen von Verfolgung bedroht seien und Asyl bräuchten.

Stärkung demokratischer Anti-Putin-Organisationen: Dazu gehöre auch die Unterstützung unabhängiger russischer Medien.

Die Nicht-Anerkennung von Putins rechtswidrigem Machterhalt: "Wenn die Staats- und Regierungschefs sich weigern, die Wiederwahl Putins anzuerkennen, senden sie die klare Botschaft, dass die Welt ihn nicht länger als 'Partner' betrachten kann."

"Wir sind entschlossen, dass sich München 1938 nicht wiederholt!"

Die Forderungen richten sich an "die führenden Politiker der Welt". Viele Regierungen unterschätzten noch immer die von Putin ausgehende Gefahr, heißt es in dem Brief. Sie nutzten nicht alle zur Verfügung stehenden Mittel, um Putin zu stoppen. "Die Geschichte lehrt uns, dass die Beschwichtigung eines Aggressors weitere Verbrechen gegen die Menschheit begünstigt. Kein vorübergehender Nutzen kann dies rechtfertigen. Wir sind entschlossen, dass sich München 1938 nicht wiederholt!"

Die 40. Unterschrift stammt von der International Memorial Association – eine russische Menschenrechtsorganisation, die 2022 in Russland behördlich aufgelöst wurde und im selben Jahr den Friedensnobelpreis erhielt. Zum jetzigen Zeitpunkt enthält der Brief zudem Unterschriften von fast 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

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