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Ukraine-Krieg Newsblog | US-Verteidigungsminister zu unangekündigtem Besuch in Ukraine eingetroffen


Newsblog zum Ukraine-Krieg
US-Verteidigungsminister besucht überraschend die Ukraine

Von t-online, dpa, afp, reuters
Aktualisiert am 21.11.2023Lesedauer: 34 Min.
Lloyd Austin (Archivbild): Der US-Außenminister ist in der Ukraine eingetroffen.Vergrößern des BildesLloyd Austin (Archivbild): Der US-Außenminister ist in der Ukraine eingetroffen. (Quelle: Emmanuele Contini/imago-images-bilder)

Tag 635: Die Ukraine meldet einen Vorstoß am russisch kontrollierten Dnipro-Ufer. Russland sorgt für Stromausfälle in über 400 ukrainischen Orten. Alle Infos im Newsblog.

Putin nimmt an G20-Gipfel teil

13.00 Uhr: Seit über zwei Jahren war Wladimir Putin nicht mehr beim Treffen der G20. Das könnte sich am Mittwoch ändern. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ukraine und Russland tauschen Soldatenleichen aus

12.50 Uhr: Die Ukraine und Russland haben erneut die sterblichen Überreste von Soldaten ausgetauscht. Der ukrainischen Seite seien die Leichen von 94 ukrainischen Soldaten übergeben worden, teilte der Kiewer Koordinationsstab für die Belange von Kriegsgefangenen bei Telegram mit. Der Austausch sei unter Vermittlung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz zustande gekommen.

Wie viele Leichen die russische Seite erhielt und wo der Austausch stattfand, wurde nicht mitgeteilt. Der gelegentliche Austausch toter Soldaten oder manchmal von Gefangenen ist einer der wenigen Kontakte zwischen den verfeindeten Seiten.

Ukraine: zahlreiche russische Angriffe

8.58 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben an der fast 1.000 Kilometer langen Front im Osten und Süden erneut Dutzende russischer Angriffe abgewehrt. Der Lagebericht des Generalstabs in Kiew verzeichnet für Sonntag 46 russische Sturmangriffe. Sie seien alle zurückgeschlagen worden, heißt es. Schwerpunkte seien die Städte Marjinka mit 16 russischen Angriffen und Awdijiwka mit 12 Angriffen nahe der russisch kontrollierten Donbass-Hauptstadt Donezk gewesen.

Diese Militärangaben sind nicht sofort unabhängig überprüfbar. Allerdings lassen die genannten Zahlen der Einzelgefechte jeweils auf die Intensität der Kämpfe schließen. Internationale Beobachter wie das Institut für Kriegsstudien in den USA bestätigten die heftigen Kämpfe um Awdijiwka.

US-Verteidigungsminister zu unangekündigtem Besuch in der Ukraine eingetroffen

8.41 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist zu einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Der Minister sei in die Ukraine gereist, um sich mit Vertretern der Regierung zu treffen und "die entschlossene Unterstützung der Vereinigten Staaten für den Freiheitskampf der Ukraine zu bekräftigen", heißt es aus dem US-Verteidigungsministerium. Aus Sicherheitsgründen war der Besuch nicht angekündigt worden.

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ISW: Kampfhandlungen durch Witterungsbedingungen verlangsamt

8.39 Uhr: Das regnerische Herbstwetter verlangsamt den Vormarsch sowohl der russischen, als auch der ukrainischen Seite. Trotzdem gehen die Kampfhandlungen weiter. Das berichtet das Institutet for the Study of War (ISW) unter Berufung auf Militärblogger.

Besonders in der Region um die umkämpfte Stadt Awdijwka, sowie im Süden und Westen der Ukraine gehen laut ISW die Kämpfe weiter, doch das regnerische Wetter verhindere den Einsatz gepanzerter Fahrzeuge. Auch das britische Verteidigungsministerium, glaubt nicht daran, dass es bei den jetzigen Wetterbedingungen zu größeren Veränderungen an der Frontlinie kommt. Ukrainische Militärblogger, die das ISW zitiert, erwarten eine erneute Zunahme der Kampfhandlungen, sobald der Boden komplett gefroren ist.

Ukraine: Halten Positionen auf linkem Dnipro-Ufer

22.10 Uhr: Das ukrainische Militär setzt sich eigenen Angaben zufolge in der umkämpften Region Cherson südöstlich des Flusses Dnipro fest. "Die Verteidigungskräfte halten weiterhin Stellungen am linken Ufer des Dnipro in der Region Cherson", teilte der Generalstab am Sonntagabend auf Facebook mit.

Zuvor hatte die Sprecherin der Kommandostelle Süd, Natalja Humenjuk, gesagt, die ukrainischen Armee habe die Russen am bis vor kurzem noch vollständig besetzten linken Ufer nun schon drei bis acht Kilometer vom Fluss weggedrängt. Auch internationale Beobachter hatten zuletzt von Vorstößen der Ukrainer in dem Gebiet berichtet.

Selenskyj entlässt Leiterin von medizinischer Abteilung der Armee

21.58 Uhr: Rund 21 Monate nach dem russischen Einmarsch hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Armee die bisherige Leiterin der medizinischen Abteilung entlassen. Die Position von Generalmajorin Tetjana Ostaschtschenko werde künftig Anatolij Kasmirtschuk übernehmen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Sonntag. Kasmirtschuk leitete bislang das nationale Militärkrankenhaus in Kiew. "Es bedarf eines fundamental neuen Levels von medizinischer Unterstützung für unser Militär", fügte der Staatschef hinzu. Genauer erläuterte er die Entscheidung zunächst nicht.

Ostaschtschenko war im Jahr 2021 zur Befehlshaberin des Kommandos Medizinische Kräfte der ukrainischen Armee ernannt worden. Sie war die erste Frau in dieser Position. Zuletzt aber häuften sich offenbar Beschwerden von Militärärzten und Sanitätern an ihrer Arbeit. Vor rund einer Woche dann berichtete das Internetportal "Ukrajinska Prawda", Verteidigungsminister Rustem Umjerow erwäge, die Entlassung der Generalmajorin zu beantragen.

London: Russen könnten alten Flugzeugtyp zurückbringen

10.34 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium hält es für möglich, dass Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine ein altes Aufklärungsflugzeug wieder nutzen könnte. "Russland erwägt wahrscheinlich, den Höhenaufklärer M-55 Mystic B aus Sowjetzeiten wieder einzusetzen", teilt das Ministerium in London in seinem täglichen Update mit.

Das Flugzeug sei zuletzt für geowissenschaftliche Forschung eingesetzt worden. Es sei aber beobachtet worden, wie es eine militärische Aufklärungskapsel getragen habe, die für den Einsatz in russischen Kampfflugzeugen entwickelt worden sei.

Ein entscheidender Fehler der russischen Beschaffungsstrategie sei gewesen, keine angemessenen Kapazitäten etwa zur Zielerfassung und Aufklärung aufgebaut zu haben, schreiben die Briten auf der Plattform X (vormals Twitter). Denkbar sei, dass Russland nun die M-55 wieder einsetze.


Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
  • rferl.org "Russia Seeks To Send 500 Residents Of Siberian Region To War Weekly"
  • independent.co.uk "Putin’s losses in Ukraine ‘top 300,000’ says UK in latest figures"
  • understandingwar.org "RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, NOVEMBER 19, 2023"
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