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Ukraine-Krieg: Kiew bestätigt Angriffe auf "wichtige Versorgungsrouten"


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Kiew bestätigt Angriffe auf "wichtige Versorgungsrouten"

Von dpa, afp, reuters, t-online
Aktualisiert am 07.08.2023Lesedauer: 52 Min.
Brennende Krim-Brücke (Archivbild): Erneut soll es Angriffe nahe der wichtigen Verbindung zum Festland gegeben haben.Vergrößern des Bildes
Brennende Krim-Brücke (Archivbild): Erneut soll es Angriffe nahe der wichtigen Verbindung zum Festland gegeben haben. (Quelle: ap)

Tag 530: Die ukrainische Armee bestätigt Angriffe auf Brücken im Norden der Halbinsel Krim. Alle Infos im Newsblog.

Angriffe im Schwarzen Meer: Ein schmaler Grat

11.43 Uhr: Im Schwarzen Meer kommt es vermehrt zu Angriffen durch ukrainische Drohnen. Verstößt Kiew damit gegen das Seekriegsrecht? Die Lage ist komplex, wie Sie hier lesen.

Frau bei russischem Beschuss in Cherson getötet worden

9.50 Uhr: Eine Frau ist nach ukrainischen Angaben bei russischem Beschuss der Stadt Cherson getötet worden. "Eine schwierige Nacht für Cherson", schreibt Regionalgouverneur Olexandr Prokudin auf Telegram. Die russische Armee habe ab Mitternacht über mehrere Stunden Wohnhäuser im Zentrum der südukrainischen Stadt beschossen.

Die Ukraine hatte Cherson und Teile der gleichnamigen Region im November zurückerobert. Russische Truppen nehmen die Stadt und umliegende Gebiete aber weiterhin regelmäßig von der anderen Seite des Flusses Dnipro, an dem Cherson liegt, unter Beschuss.

Drohne über westrussischer Oblast abgeschossen

7.52 Uhr: Die russische Luftabwehr hat nach offiziellen Angaben eine Drohne über der russischen Oblast Kaluga abgeschossen. Der Vorfall habe sich im Bezirk Fersikowskji ereignet, teilt der Gouverneur der Oblast, Wladislaw Schapscha, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Es habe keine Folgen für Menschen oder die Infrastruktur gegeben.

Die Oblast Kaluga grenzt im Norden an die Oblast Moskau, die die gleichnamige russische Hauptstadt umgibt; eine Grenze mit der Ukraine teilt Kaluga nicht. Es ist unklar, wer die Drohne gestartet hat. Eine Stellungnahme der Ukraine gibt es zunächst nicht, sie bekennt sich fast nie öffentlich zu Angriffen auf russisches oder von russischen Truppen kontrolliertes Territorium. Die russischen Behörden machen jedoch die Regierung in Kiew für die in diesem Jahr gestiegene Zahl von Drohnenangriffen innerhalb Russlands verantwortlich.

Kiew bestätigt Angriffe auf "wichtige Versorgungsrouten der russischen Besatzer"

4 Uhr: In einem unüblichen Vorgehen haben die ukrainischen Streitkräfte die Angriffe auf zwei Brücken im Norden der Halbinsel Krim nur wenige Stunden später für sich reklamiert. Ihren Angaben zufolge waren die "zwei wichtigen Versorgungsrouten der russischen Besatzer" am Sonntagnachmittag angegriffen worden. Davor hatte Kiew Angriffe auf Brücken zur Krim erst viel später eingeräumt. Unabhängig zu überprüfen waren die Angaben zunächst nicht.

Den russischen Besatzungsbehörden der Krim zufolge war nach den Angriffen der Autoverkehr zur Halbinsel im Norden nur noch auf zwei Verbindungswegen zum Festland möglich. Am Abend gab der russische Zivilschutz zudem die Sperrung der Fährverbindung zur Krim über die Straße von Kertsch bis zum Montagmorgen bekannt

Ex-US-General rügt Westen: "Das ist ein Versagen"

2 Uhr: Der ehemalige Oberbefehlshaber der US-Armee in Europa, Ben Hodges, sieht die Gegenoffensive der Ukraine nicht als gescheitert an. Sie sei jedoch eindeutig langsamer vorangekommen als gewünscht, sagte Hodges im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Gründe, die der ehemalige General nennt, lesen Sie hier.

Sonntag, 6. August

Selenskyj: Deutsche Luftabwehr-Systeme "haben beachtliche Ergebnisse erzielt"

20.11 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich mit den Verteidigungssystemen Patriot aus den USA und Iris-T aus Deutschland zufrieden. Das seien leistungsstarke und hocheffektive Systeme, sagte Selenskyj in einer Videoansprache. "Sie haben bereits beachtliche Ergebnisse erzielt."

Die Ukraine habe in der vergangenen Woche einen großen Teil der russischen Luftangriffe abgewehrt. Unter anderem seien 65 Raketen und 178 Drohnen abgeschossen worden. Iris-T ist ein Luftabwehrsystem mittlerer Reichweite. Es besteht aus einem Radar, Abschussvorrichtungen und Raketen.

Ukraine spricht von "produktiven Beratungen" in Dschidda

17.15 Uhr: Die Ukraine spricht von einem "sehr ehrlichen und offenen Austausch" bei der internationalen Konferenz in der saudi-arabischen Stadt Dschidda. Dabei seien unterschiedliche Standpunkte geäußert worden, erklärte der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak. "Wir hatten sehr produktive Beratungen über die wesentlichen Prinzipien, auf deren Basis ein gerechter und dauerhafter Frieden geschaffen werden sollte."

Russische Besatzer berichten von Angriffen auf Brücken bei Krim

16.12 Uhr: Die russischen Besatzer in der Südukraine haben von einem erneuten ukrainischen Angriff auf die Tschonhar-Brücke zur von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim berichtet. Das Bauwerk, das die Krim und ukrainisches Festland verbindet, sei von einer Rakete getroffen und beschädigt worden, schrieb der Besatzungschef des Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, am Sonntag auf Telegram. Dazu veröffentlichte er zwei Fotos, die ein größeres Loch in der Fahrbahn der Autobrücke zeigen.

Auch etwas weiter nordöstlich bei Henitschesk sei eine Brücke mit mehreren Raketen beschossen und auch eine nahe gelegene Gasleitung beschädigt worden, schrieb Saldo. Ein Mensch sei verletzt worden. Unabhängig zu überprüfen waren die Angaben zunächst nicht. Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme dazu.

Die Tschonhar-Brücke ist eine wichtige Nachschubroute für die russische Armee, die seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Sie wurde in diesem Sommer bereits mehrfach von den Ukrainern im Zuge ihrer Gegenoffensive angegriffen. Kiew will alle von Russland besetzten Teile seines Staatsgebiets befreien - und dazu zählt auch die bereits 2014 völkerrechtswidrig von Moskau einverleibte Krim.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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