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Wagner-Chef Prigoschin stellt Ukraine-Krieg infrage und hofft auf Verhandlungen


Überraschende Aussagen im Video
Prigoschin stellt Krieg infrage – und hofft auf Verhandlungen


Aktualisiert am 25.05.2023Lesedauer: 1 Min.
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Jewgeni Prigoschin: Im Interview überrascht der Söldner-Chef mit möglichen Szenarien für ein Ende des Ukraine-Krieges. (Quelle: t-online)

Jewgeni Prigoschin hat sich im Ukraine-Krieg einen Namen als grausamer Söldnerboss gemacht. Ausgerechnet er setzt nun offenbar auf Verhandlungen.

Jewgeni Prigoschin geht gerne auf Konfrontationskurs. Wenn es sein muss, auch mit der Kremlführung und Präsident Wladimir Putin. Immer wieder widerspricht der Chef der berüchtigten Söldnergruppe Wagner offiziellen Aussagen zum Ukraine-Krieg.

In einem Interview hat er nun über ein mögliches Ende des Krieges gesprochen. Dabei stehen überraschend keine großen Militäroffensiven der russischen Streitkräfte im Vordergrund. Stattdessen hofft Prigoschin auf Verhandlungen.

Der Wagner-Chef skizziert zwei Szenarien für die kommenden Monate und spricht offen darüber, ob Russland aus seiner Sicht die gesetzten Ziele in der Ukraine erreicht hat.

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Der russische Söldnerboss Jewgeni Prigoschin gibt sich gerne als harter Frontkämpfer. Seine Wagner-Gruppe gilt als besonders rücksichtslos, im Krieg gegen die Ukraine verheizte Prigoschin russische Häftlinge als Kanonenfutter. Immer wieder kritisiert er die Armeeführung im Kreml. Nun hat er in einem Interview geschildert, welchen Ausgang er sich für den Krieg wünsche. Überraschend steht dabei keine militärische Offensive im Vordergrund.

“Es ist ein optimistisches Szenario, bei dem ich wenig Hoffnung habe. Europa und die USA haben keine Lust mehr auf den Konflikt in der Ukraine und China wird alle Parteien an den Verhandlungstisch bringen. Wir einigen uns, dass alles, was wir bislang erobert haben, uns gehört, und alles, was wir bislang nicht erobert haben, uns nicht gehört. Das ist ein optimistisches Szenario, das wahrscheinlich nicht eintreten wird.”
Wagner-Chef Prigoschin hofft also auf Verhandlungen. Das hatte der Kreml bislang abgelehnt. Dass sich die Ukraine darauf einlässt, die von Russland besetzten Gebiete abzugeben, dürfte allerdings tatsächlich eher unrealistisch sein. Das weiß auch Jewgeni Prigoschin und spricht von einem weiteren Szenario für den Ausgang des Kriegs.

“Die Ukraine wird mit Raketen ausgestattet, sie trainieren Truppen, haben Leopard-Panzer, sie haben vernünftig ausgebildetes Führungspersonal. Daher werden sie mit Sicherheit die Offensive fortsetzen und zum Gegenangriff übergehen. In Bachmut stoßen sie schon an den Flanken vor und werden versuchen, Bachmut abzuschneiden und weiter in Richtung Luhansk vorzustoßen. Sie werden versuchen, grob die Grenzen von vor 2014 herzustellen, das kann passieren. Sie werden die Krim angreifen, versuchen, die Krim-Brücke zu zerstören, um den Nachschub abzuschneiden. Und dieses Szenario wird für uns wahrscheinlich nicht gut ausgehen.”

Dass Prigoschin offen von einer möglichen militärischen Niederlage spricht, dürfte dem Kreml nicht gefallen. Es ist nicht das erste Mal, dass der Söldnerboss der russischen Führung widerspricht. Für Prigoschin hat Russland seine Ziele in der Ukraine alles andere als erreicht.

“Zur Denazifizierung der Ukraine, über die wir immer sprechen: Wir haben die Ukraine zu einem Land gemacht, das die ganze Welt kennt. Keine Ahnung, sie sind wie die Griechen in der Phase großen Wohlstands oder wie die Römer in ihrer Hochphase. Sie sind als Land legitimiert. Die Ukraine ist ein Land, das jetzt überall bekannt ist. Soviel zur Denazifizierung. Nun zur Demilitarisierung, ein schmerzhaftes Thema. Wenn wir davon ausgehen, dass sie zum Beginn der Militäroperation rund 500 Panzer hatten, haben sie jetzt 5.000 Panzer. Wenn damals 20.000 Männer kampfbereit waren, sind es jetzt 400.000. Wo haben wir sie demilitarisiert? Wir haben das Gegenteil getan. Keine Ahnung, wie wir das geschafft haben, aber wir haben die Ukraine militarisiert. Ich glaube, die Ukraine hat heute eine der stärksten Armeen.”

Wie sich Jewgeni Prigoschin das Ende des Kriegs vorstellt, wie er den Verlauf der nächsten Monate einschätzt und was er über die bisherigen Erfolge Russlands denkt, sehen Sie im Video direkt hier oder oben.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Jewgeni Prigoschin via Twitter
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