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Warum Russland noch mehr Soldaten nach Bachmut schickt


Umkämpftes Bachmut in der Ostukraine
Ukraine hat mit Gegenangriffen Erfolg – Russland reagiert

Von t-online, csi, HM, nl

20.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Bachmut: In der Nacht auf Samstag hat Russland die ostukrainische Stadt erneut mit geächteten Brandbomben angegriffen. (Quelle: t-online)
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Russland hat offenbar seine Truppen in Bachmut deutlich verstärkt. Grund dafür könnten unter anderem auch ukrainische Erfolge sein.

Ukrainische Gegenangriffe und taktische Geländegewinne bei Bachmut in der Ostukraine haben anscheinend Wirkung gezeigt. Die Gefahr, dass russische Truppen ukrainische Streitkräfte in Bachmut einkesseln, sei wahrscheinlich beseitigt, teilt die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrem täglichen Briefing zum Ukraine-Krieg mit.

Zudem sei Russland dadurch gezwungen worden, seine "knappen militärischen Ressourcen" für die lokal begrenzte Offensive in Bachmut einzusetzen. Auch die britischen Geheimdienste berichten, dass Russland in den vergangenen vier Tagen seine Truppen im Kampf um Bachmut verstärkt habe.

Truppenpräsenz um "mehrere Tausend Personen" erhöht

Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar erklärte auf Telegram am Freitag ebenfalls, dass Russland die Truppenpräsenz in Bachmut um "mehreren Tausend Personen" erhöht habe. In den Vororten von Bachmut sei das Tempo des Vormarsches der ukrainischen Truppen daher etwas langsamer. Russland sei aber nicht in der Lage, die verlorenen Stellungen zurückzuerobern, so Maljar weiter.

Neben den Erfolgen der Ukraine sind auch öffentliche Drohungen der Söldnergruppe Wagner, den Kampf in Bachmut einzustellen, ein Grund für die russische Frontverstärkung, wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte.

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London: Russland sieht Einnahme Bachmuts als wichtigstes Ziel

Die Verlegung sei eine "bemerkenswerte Verpflichtung" des russischen Kommandos, weil wahrscheinlich nur sehr wenige russische Einheiten in der Ukraine frei verfügbar seien, so das Verteidigungsministerium in London weiter. "Die russische Führung sieht in der Einnahme von Bachmut wahrscheinlich weiterhin das wichtigste unmittelbare Kriegsziel, das es ihr ermöglichen würde, einen gewissen Erfolg in dem Konflikt zu verbuchen".

Verschiedene russische Stimmen hatten zuletzt voreilig erklärt, dass die Wagner-Truppen Bachmut am Freitag erobert hätten. Die Behauptungen hatten für deutliche Kritik gesorgt, berichtet nun das ISW. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin selbst bezeichnete am Freitag die russische Einnahme Bachmuts im Laufe des Wochenendes als unwahrscheinlich.

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Brandbomben fallen vom Himmel, die ostukrainische Stadt Bachmut gleicht in der Nacht auf Samstag einem Flammenmeer.
Russische Truppen haben die seit Monaten umkämpfte Stadt offenbar erneut mit geächteten Brandbomben angegriffen. Aufnahmen, die in den sozialen Medien kursieren, zeigen den massiven Beschuss.
Brandbomben enthalten verschiedene, in der Regel schwer löschbare Brandmittel, die mit sehr hohen Temperaturen an der Aufschlagstelle abbrennen. Die Brandmittel werden dabei über eine möglichst große Fläche verteilt. Ihr Einsatz ist international geächtet.
In den vergangenen vier Tagen habe Russland mehrere Bataillone zur Verstärkung der Bachmut-Front eingesetzt.
Das teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag mit.
Dies sei eine Reaktion auf taktische Geländegewinne der ukrainischen Verteidiger an den Flanken der umkämpften Stadt sowie auf öffentliche Drohungen der Söldnergruppe Wagner, den Kampf dort einzustellen, hieß es weiter.
Die Verlegung in den Raum Bachmut zeige ein bemerkenswertes Engagement des russischen Kommandos, da nur wenige russische Einheiten in der Ukraine verfügbar seien, betonte das britische Ministerium.
Die Eroberung Bachmuts sei für Russland weiterhin ein wichtiges unmittelbares Kriegsziel.
Die russischen Streitkräfte und Kämpfer der Söldnertruppe Wagner versuchen seit Monaten, Bachmut zu erobern. Bisher kontrollieren sie größere Teile der beinahe vollständig zerstörten Stadt.
Ukrainischen Einheiten gelang es in den vergangenen Tagen nördlich und östlich der Stadt vorzurücken, um die Russen einzukesseln.

Für einen kontrollierten Rückzug ukrainischer Truppen aus ihren Stellungen in der ostukrainischen Stadt habe das ISW keine Anzeichen beobachtet. Auch dafür, dass die Wagner-Gruppen unmittelbar vor der Einnahme aller verbliebenen ukrainischen Stellungen stehen, gebe es keine entsprechenden Beobachtungen, so das ISW.

Verwendete Quellen
  • understandingwar.org: "Russian Offensive Campaign Assesment, May 19, 2023"
  • twitter.com: Tweet von @DefenceHQ (englisch)
  • Telegram-Channel von Hanna Maljar (ukrainisch)
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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