Neue Waffen für den "Froschfuß" Russland macht seinen Schlachtflieger fit für die Zukunft
Russland will sein altes Schlachtflugzeug Su-25 modernisieren. Modernste Waffen sollen eingebaut werden – darunter wohl auch Gleitbomben.
Russland will offenbar eines seiner Schlachtflugzeuge so umbauen, dass es mit modernsten Bomben ausgestattet werden kann. Die Suchoi Su-25 (Nato-Codename "Froschfuß") stammt noch aus den Zeiten des Kalten Kriegs. Wladimir Artyakow, stellvertretender Generaldirektor des russische Rüstungsunternehmens Rostec, kündigte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass Neuerungen an.
Die Effektivität der Bomber soll bereits erheblich verbessert worden sein, sagte Artyakow. So sei das Flugzeug jetzt mit Präzisionswaffen ausgestattet worden. "Wir werden es weiter verbessern (...) auch im Hinblick auf die Nutzung neuer Waffen." Bei diesen könnte es sich um moderne Gleitbomben handeln.
Die SU-25 gehört zu einer besonderen Klasse der Militärflugzeuge, sie sind eine Art fliegende Schlachtschiffe. Die USA haben ein ähnliches Modell, die Fairchild-Republic A-10, auch als "Warzenschwein" bekannt. Diese Maschinen können sowohl Bomben abwerfen als auch aus Bordkanonen feuern. Deshalb werden sie oft als Erdkampfflugzeuge bezeichnet – sie fliegen relativ niedrig über feindliche Linien. Auch die Ukraine nutzt die Su-25 aus Sowjetzeiten. Seit der Einführung vor 50 Jahren gab es immer wieder neue Modellvarianten.
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Bordkanonen sind obsolet geworden
Allerdings hat sich die Kriegsführung seit der Einführung von tragbaren Abwehrraketen geändert: Die Bomber sind heute einfacher auszumachen und abzuschießen. Bevor die Bordkanonen eingesetzt werden können, sind sie meist schon in Reichweite der gegnerischer Abwehr. Es braucht dabei nur einen oder zwei Soldaten, um eine gelenkte Rakete abzufeuern.
Die Standardbewaffnung des Angriffsflugzeugs ist ein Fluggeschütz, lenkbare Bomben des Typs KAB-500 und KAB-1500, Kanonenhalterungen sowie verschiedene Raketentypen. Bislang waren diese klassische Luft-Boden- und Luft-Luftraketen.
Auf einem russischen Telegramkanal wurden im März Videos veröffentlicht, die den Einsatz von ähnlichen Bomben wie die KAB-500 zeigten. Diese seien offenbar bereits mit den Gleitflügeln und der Steuerung ausgestattet worden. In Donezk soll eine solche Bombe gefunden worden sein, die nicht explodiert war. Solche Bomben könnten demnächst auch vom "Froschfuß" abgeworfen werden.
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Bericht: Bomben erhalten Gleitflügel
Nach einem Bericht des "Stern" versucht Russland gerade, ältere Bombenmodelle "smarter" zu machen. Demnach würden diese mit Gleitflügeln und einer elektronischen Steuerung ausgestattet. Solche Gleitbomben könnten bald auch von den Su-25 abgeworfen werden. Der Vorteil: Sie werden weit vom Ziel entfernt ausgeklinkt und schützen damit das Flugzeug vor Abwehrfeuer. Vor wenigen Tagen hat laut "Stern" eine solche Bombe ein Hochhaus in Bachmut getroffen und schwerst beschädigt.
Dass die Su-25 in Rente geht, scheint daher unwahrscheinlich. Rüstungsmanager Artyakow sieht weiterhin Bedarf. Dabei spielte er auf bisherige Erfahrungen im Ukraine-Krieg an. Nach "Stern"-Informationen sollen nun in Belarus neue Versionen der Su-25 hergestellt werden. Das ist aber bislang nicht offiziell bestätigt worden.
- eurasientimes.com: "Russia ‘Moves Away’ From ‘Unguided Strikes’ From Su-25 Jets;" (englisch)
- tass.ru: "Ростех доработает штурмовик Су-25 под новые средства поражения исходя из опыта СВО" (russisch)
- stern.de: "Neues Leben für die Suchoi Su-25 – Putins Schlachtflieger wird für tödliche Gleitbomben umgerüstet"