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Taktische Atomwaffen: Russischer Ex-Raumfahrtchef fordert den Einsatz


"Keine andere Option"
Russlands Ex-Raumfahrtchef fordert Atomwaffen-Einsatz

Von t-online, wan

Aktualisiert am 05.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Dmitri Rogosin (Archivbild): Der ehemalige Roskosmos-Chef spricht sich für den Einsatz von russischen Atomwaffen aus. (Quelle: Sergei Savostyanov/imago-images-bilder)

Der ehemalige russische Raumfahrtchef Dmitri Rogosin hat sich für den Einsatz taktischer Atomwaffen ausgesprochen. Damit könne man eine ukrainische Gegenoffensive aufhalten.

Als Reaktion auf den angeblichen Drohnenangriff der Ukraine auf den Kreml hat sich der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtorganisation, Dmitri Rogosin, für den Einsatz von taktischen Atomwaffen ausgesprochen. Es gebe aus seiner Sicht keine andere Möglichkeit, um die ukrainische Gegenoffensive zu stören, teilte Rogosin in einem Video via Telegram mit.

Nach der russischen Nuklear-Doktrin habe man "das Recht, taktische Nuklearwaffen einzusetzen, denn dafür gibt es sie", sagte er und bezeichnete sie als "großen Ausgleich für die Momente, in denen es eine klare Diskrepanz zugunsten des Feindes gibt". Die beste Methode, die ukrainische Offensive zu zerstören, "ist der Einsatz taktischer Atomwaffen", erklärt er in dem Video. Ihm seien die Konsequenzen bewusst. "Aber derzeit denke ich nicht, dass es eine andere Option gibt."

Nach seiner Überzeugung könne Russland mit einem begrenzten Atomschlag seine Verluste reduzieren. Rogosin war von 2018 bis 2022 Leiter der russischen Raumfahrtorganisation Roskosmos. Aktuell soll er sich als militärischer Berater für Russland in der Ukraine aufhalten.

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Prigoschin warnt: "Wir sehen aus wie Clowns"

Ähnliche Forderungen stellte laut "The Moscow Times" Wjatscheslaw Wolodin, der Sprecher des russischen Parlaments Duma. Nach dem angeblichen Drohnenangriff auf den Kreml deutete Wolodin auf Telegram den Einsatz von Atomwaffen an: "Es kann keine Verhandlungen geben (…) Wir werden den Einsatz von Waffen fordern, die das Terrorregime in Kiew aufhalten und zerstören können."

Allerdings gibt es auch Stimmen aus Russland, die vor dem Einsatz von taktischen Atomwaffen warnen. Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Söldnertruppe, hält eher wenig von diesen Forderungen. "Als radikal denkender Mensch kann ich sagen, dass natürlich keine Rede davon sein sollte, Atomwaffen als Vergeltung für eine Drohne einzusetzen", sagte Prigoschin am Donnerstag. Solche immer wieder gemachten Drohungen ließen Russland "wie Clowns" aussehen, sagte er.

Russland besitzt fast 2.000 Sprengköpfe

Russland hatte im März angekündigt, in Belarus taktische Atomwaffen stationieren zu wollen – nicht weit entfernt von der polnischen Grenze. Entwickelt wurden taktische Atomwaffen während des Kalten Krieges, um Truppenansammlungen, Panzerverbände, Kommandozentralen oder unterirdische Bunker zu zerstören. Auch wenn ihre Sprengkraft geringer ist als die strategischer Atomwaffen, ist ihre Wirkung immer noch verheerend. Selbst kleine Sprengköpfe erzeugen einen Atompilz, nuklearen Fallout und setzen alles in der Umgebung in Brand.

US-Forscher vom "Bulletin of the Atomic Scientists" schätzen die Zahl taktischer Sprengköpfe in russischen Arsenalen zurzeit auf mindestens 1.912 Stück, die meisten davon sind unter Kontrolle der Marine und der Luftwaffe.

Verwendete Quellen
  • themoscowtimes.com: "Putin Allies Split Over Using Tactical Nuclear Weapons in Ukraine", englisch: Stand: 5. Mai 2023)
  • thebulletin.org: "Nuclear Notebook: How many nuclear weapons does Russia have in 2022?" (englisch; Stand: 30. September 2022)
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