Newsblog zum Ukraine-Krieg China will offenbar engere Zusammenarbeit mit Russland
Tag 417 seit Kriegsbeginn: Chinas Staatsmedien zitieren Verteidigungsminister Li Shangfu nach seinem Treffen mit Wladimir Putin: Demnach soll es eine engere Kooperation geben. Alle Infos im Newsblog.
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Die Nacht im Überblick: Kiew spricht über eigene Verluste
In 14 Monaten Krieg haben die Streitkräfte Russlands und der Ukraine hohe Verluste erlitten. Genaue Zahlen gibt es nicht – Andeutungen lassen jedoch Schlimmes erahnen. Hier lesen Sie die Geschehnisse der Nacht im Überblick.
Berichte: China will Zusammenarbeit mit Russland verstärken
4 Uhr: China will Verteidigungsminister Li Shangfu zufolge die Zusammenarbeit mit Russland verstärken. Wie der staatliche Sender CCTV News am Montag berichtete, soll die Zusammenarbeit auch eine enge strategische Kommunikation zwischen den Streitkräften beider Länder beinhalten. "China ist bereit, mit Russland zusammenzuarbeiten, um neue Beiträge zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Stabilität in der Welt und der Region zu leisten", sagte der Minister dem Bericht zufolge.
Li, der am Sonntag in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammentraf, erklärte zudem, China wolle die multilaterale Koordinierung und Zusammenarbeit mit Russland verstärken. Mehr zu dem Treffen zwischen Li und Putin im Kreml lesen Sie hier.
Montag, 17. April
Opferzahl nach Raketeneinschlag in Slowjansker Wohnhaus gestiegen
22.24 Uhr: Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnviertel in der ostukrainischen Stadt Slowjansk ist die Zahl der Todesopfer nach Angaben der Behörden auf 15 gestiegen. Das teilte der Militärverwalter Pawlo Kirilenko am Sonntag auf Telegram mit. Insgesamt seien bei dem Angriff 24 Menschen verletzt worden.
Die Rakete war nach ukrainischen Angaben am Freitagnachmittag in der Großstadt im schwer umkämpften Gebiet Donezk eingeschlagen. Zunächst war von mindestens acht Toten die Rede. Auf Fotos ist ein mehrstöckiges Gebäude zu sehen, in dem in den oberen Etagen ein großes Loch klafft. Ungeachtet der vielen zivilen Opfer behauptet die russische Seite seit Kriegsbeginn vor mehr als einem Jahr stets, nur militärische Ziele anzugreifen.
Putin trifft Chinas Verteidigungsminister: "Sehr stabile Beziehungen"
20.31 Uhr: China betont im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine stets seine neutrale Haltung. Nun hat der chinesische Verteidigungsminister Li Shangfu Machthaber Putin getroffen – und der hat eine weitere Charmeoffensive gestartet. Mehr zu dem Treffen zwischen Li und Putin im Kreml lesen Sie hier.
Kiew: Dutzende russische Angriffe in der Ostukraine
19.14 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs in Kiew im Osten der Ukraine Dutzende Angriffe gegen Stellungen der ukrainischen Verteidiger geführt. Dabei erlitten die russischen Einheiten nicht näher genannte schwere Verluste, teilte die ukrainische Armeeführung am Sonntag in ihrem täglichen Lagebericht mit. Insgesamt seien rund um Bachmut und Marjinka 45 russische Angriffe abgewehrt worden. Diese Orte seien weiterhin das Epizentrum der Attacken. Die russische Armee "setzt in diesen Gebieten aktiv taktische und militärische Luftwaffen ein", schrieb der Generalstab auf Facebook. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
"Der Feind erleidet erhebliche Verluste, aber er hält an seinen Plänen zur Besetzung ukrainischen Gebiets fest", hieß es weiter. Laut Generalstab sollen medizinische Einrichtungen in den russisch besetzten ukrainischen Gebieten mit verwundeten Angreifern "überfüllt" sein. Trotz der Vielzahl russischer Angriffe sei die Frontlinie jedoch unverändert geblieben.
Ukraine gibt Hinweis auf Höhe eigener Verluste
18.19 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat einen Hinweis auf die ungefähre Höhe der eigenen Verluste seit Beginn des russischen Angriffskrieges gemacht. "Ich kann Ihnen keine genaue Zahl nennen, aber versichern, dass sie niedriger als die Zahl der Toten bei dem Erdbeben in der Türkei ist", sagte er in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der spanischen Zeitung "La Razón". Nach türkischen Angaben starben bei dem Erdbeben vom 6. Februar im Südosten des Landes mehr als 50 000 Menschen.
Bisher machte die Ukraine keine Angaben zur Zahl ihrer Verwundeten und Gefallenen. Zu den gesamten ukrainischen Opferzahlen existieren nur Schätzungen. Kiew sieht sie als Staatsgeheimnis.
US-Ministerin Yellen: Russland muss für Schaden in Ukraine bezahlen
17.10 Uhr: Russland sollte nach Auffassung von US-Finanzministerin Janet Yellen die finanzielle Verantwortung für die Zerstörung in der Ukraine übernehmen. "Ich denke, Russland sollte für den Schaden, den es der Ukraine zugefügt hat, bezahlen", sagte Yellen am Sonntag im US-Fernsehen mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auf die von der Ukraine geforderte Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte reagierte sie jedoch zögerlich. "Das ist etwas, was wir mit unseren Partnern diskutieren. Aber Sie wissen, dass es rechtliche Beschränkungen dafür gibt, was wir mit eingefrorenen russischen Vermögenswerten tun können."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Mittwoch während der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank gefordert, das Vermögen der russischen Zentralbank zu konfiszieren. "Russland muss den vollen Preis für seine Aggression spüren", sagte er per Video zugeschaltet. Die Verbündeten der Ukraine sind bisher hinter diesen Forderungen weitgehend zurückgeblieben. Grund sind rechtliche Bedenken, praktische Hürden und politische Risiken. Russland hatte bei Enteignungen immer wieder mit Gegenmaßnahmen gedroht.
Baerbock in Japan: Entschlossenheit gegen Putin zeigen
15.13 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat ein klares Signal der G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien gegen Russlands andauernde Aggressionen in der Ukraine angekündigt. "Jetzt geht es darum, Putin unsere Entschlossenheit zu zeigen, dass er seine Ziele auch nicht durch Zermürbung und Ermüdung erreichen wird", sagte die Grünen-Politikerin am Sonntag zu Beginn des Treffens der G7-Außenministerinnen und -minister im japanischen Karuizawa mit Blick auf den russischen Präsidenten.
Die G7 hätten Russlands Aggression bislang "als Krisenteam im Dauereinsatz" eine Schranke nach der anderen gesetzt: mit der Winterhilfe für die Menschen in der Ukraine, mit den Sanktionen und dem Ölpreis-Deckel, sagte Baerbock. "Mit unserer Unterstützung hat die Ukraine Russlands Energiekrieg und der Winteroffensive standgehalten." Sie ergänzte: "Beim Treffen in Japan werden wir unser Engagement nachschärfen."
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa, AFP und Reuters