Pistorius will Gespräche führen Deutschland kann Panzerzusage an Ukraine nicht halten
Ein Bataillon sollte die Ukraine erhalten – doch das wird zumindest vorerst nichts. Verteidigungsminister Pistorius spricht von einem "Zwischenschritt".
Deutschland kann sein Kampfpanzer-Versprechen an die Ukraine vorerst nicht im angekündigten Umfang erfüllen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagte am Mittwoch nach Gesprächen am Rande des Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel, es sei "ein halbes Bataillon" Leopard-2-Panzer zusammengekommen. Dazu zählten die von der Bundesregierung zugesagten 14 Panzer des neueren Typs A6 sowie drei weitere von Portugal.
Deutschland hatte Ende Januar als Ziel ausgegeben, der Ukraine ein ganzes Bataillon mit 30 bis 31 Kampfpanzern zur Verfügung zu stellen. Polen will ein weiteres Bataillon mit Leopard-2-Panzern eines älteren Typs liefern.
Deutschland, Polen und die Ukraine hatten am Rande des Nato-Rats in Brüssel zu einem "Panzer-Lunch" eingeladen, wie Pistorius es nannte. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sei danach "zufrieden" gewesen, berichtete Pistorius. Resnikow war persönlich nach Brüssel gereist.
Pistorius will weitere Gespräche führen
Pistorius sprach von einem "Zwischenschritt" und verwies auf weitere Gespräche, auch am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz ab Freitag. In Brüssel wollte der Verteidigungsminister noch mit der niederländischen Ressortchefin Kajsa Ollongren zusammenkommen.
Ursprünglich war über eine Lieferung von 14 weiteren Leopard-2-Panzern neueren Modells aus den Niederlanden spekuliert worden. Diese werden jedoch für die deutsch-niederländische Brigade benötigt, wie Pistorius nun mitteilte. Sie an die Ukraine weiterzugeben, würde eine "weitere Schwächung der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr" bedeuten, sagte er.
- Nachrichtenagentur AFP