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Ukraine-Krieg: Boris Pistorius überraschend zu Besuch in Kiew


Pistorius überraschend in Kiew
"Dieser Vernichtungswille Russlands schockiert uns"

Von dpa, afp, lw

Aktualisiert am 07.02.2023Lesedauer: 2 Min.
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Wolodymyr Selenskyj und Boris Pistorius: Die erste große Reise des neuen deutschen Verteidigungsministers führt nach Kiew.
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Boris Pistorius ist erstmals in seiner neuen Position ins Kriegsgebiet gereist. Den ukrainischen Kämpfern zollte er seinen Respekt – und machte eine Ankündigung.

Verteidigungsminister Boris Pistorius ist unangekündigt in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist. Verteidigungsminister Olexij Resnikow teilte auf Twitter ein Foto von sich und dem SPD-Politiker und schrieb dazu: "Der 'erste" Leopard 2 ist in Kiew eingetroffen." Er bedankte sich bei Bundeskanzler Olaf Scholz, Minister Pistorius und den deutschen Bürgerinnen und Bürgern. "Die Panzerkoalition marschiert ... zum Sieg!", so Resnikow. Die beiden Minister halten auf dem Bild ein Panzermodell in den Händen.

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"Mir wird vor allem klar, wie stolz wir sein können – auch als Deutschland. Was wir hier leisten. Deutschland ist nach den USA zusammen mit Großbritannien der größte Unterstützer der Ukraine", sagte Pistorius bei seinem Besuch. Dass immer wieder der Eindruck erweckt werde, Deutschland mache weniger als andere oder jedenfalls nicht genug, nerve ihn. In Kiew traf der Minister neben Resnikow auch Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Resnikow bezeichnete Pistorius als "Freund der Ukraine". "Als Boris den Ministerposten besetzte, wurde die Panzerkoalition geboren", sagte er bei der Verleihung von Orden an seine Soldaten.

Pistorius kündigt große Panzerlieferung an

Pistorius hatte dazu eine Ankündigung im Gepäck: Nach der Entscheidung zur Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern wollen europäische Staaten auch Leopard 1 für insgesamt drei Bataillone zur Verfügung stellen – insgesamt mehr als 100 Panzer. Zuvor hatte der "Spiegel" über die Pläne berichtet. Lesen Sie hier mehr dazu.

In Kiew sprach Pistorius auch mit den ukrainischen Soldaten, die nach Deutschland abreisen, um am Leopard ausgebildet zu werden. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete von einem emotionalen Moment: Viele der Männer kommen gerade von der Front, einige aus den erbitterten Kämpfen um die Stadt Bachmut im Osten des Landes, die heute nicht einmal mehr 8.000 Einwohner zählt. Schmerz und Entschlossenheit stünden einigen noch ins Gesicht geschrieben. Das habe auch Pistorius bemerkt.

"Eine Lektion in Sachen Mut und Wehrhaftigkeit"

"Die Menschen in der Ukraine erteilen der Welt eine Lektion in Sachen Mut und Wehrhaftigkeit. Wir alle blicken mit Demut und Respekt auf ihre Leistungen", sagte der Minister zur Truppe. In Deutschland warteten Kameradinnen und Kameraden, die sie bestmöglich vorbereiten wollten. "Dieser kaltblütig entfachte Krieg, dieser Eroberungsdrang und Vernichtungswille Russlands schockieren uns." Die Aufgabe der Soldaten, sich dem entgegenzustellen, beeindrucke ihn tief.

Pistorius ist übers polnische Rzeszow angereist und besuchte dort schon am Montag den zentralen Umschlagplatz für die Rüstungslieferungen. Das "Camp Nachtigall" am Rande des zivilen Flughafens ist schwer geschützt und von Patriot-Stellungen umgeben.

Der Besuch in Kiew war die erste große Auslandsreise des vor knapp drei Wochen vereidigten Verteidigungsministers. Aus Sicherheitsgründen wurde der Aufenthalt zunächst geheimgehalten.

Verwendete Quellen
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