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Olaf Scholz: "Putin hat weder mir gedroht noch Deutschland"


Scholz über Telefonate mit Kremlchef
"Putin hat weder mir gedroht noch Deutschland"

Von dpa
Aktualisiert am 05.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Wladimir Putin am Telefon (Archivbild): Wird der US-Geheimdienst NSA beim Abhören des Kremlchefs "Würde und Respekt" berücksichtigen?Vergrößern des Bildes
Wladimir Putin am Telefon (Archivbild): Er sprach oft mit Kanzler Scholz. (Quelle: SNA/imago images)

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht derzeit keine Gefahr, dass Deutschland in den Ukraine-Krieg hineingezogen wird. Gespräche mit Putin seien kontrovers, verriet er.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist Befürchtungen entgegengetreten, Deutschland könnte mit der Lieferung von Kampfpanzern in den Krieg Russlands gegen die Ukraine hineingezogen werden. Er sagte der "Bild am Sonntag": "Jede Waffenlieferung haben wir sorgfältig abgewogen, eng mit unseren Verbündeten koordiniert, allen voran mit Amerika. Dieses gemeinsame Vorgehen verhindert eine Eskalation des Krieges." In Telefonaten mache er dem russischen Präsidenten Wladimir Putin "sehr deutlich", dass Russland die alleinige Verantwortung für den Krieg habe.

"Putin hat weder mir gedroht noch Deutschland", sagte Scholz der "Bild am Sonntag" laut Vorabmeldung in einem Interview. Die Gespräche seien vielmehr ein Austausch kontroverser Positionen: "In unseren Telefonaten werden unsere sehr unterschiedlichen Standpunkte auf den Krieg in der Ukraine sehr klar."

Vorwürfe von Putin wegen Panzerlieferungen

Der frühere britische Premierminister Boris Johnson hatte in einem vor wenigen Tagen veröffentlichen BBC-Interview gesagt, Putin habe ihm in einem Telefonat im Februar 2022 mit einem Raketenschlag gedroht. Johnson sagte, er habe dies jedoch eher als rhetorisches Druckmittel aufgefasst. Ein Sprecher Putins hatte Johnsons Darstellung als Lüge bezeichnet und erklärt, Putin habe keine solche Drohung ausgesprochen.

Die Bundesregierung hatte der Ukraine Leopard-2-Panzer aus Bundeswehrbeständen zugesagt. Auch andere Länder wie die USA hatten angekündigt, Kampfpanzer an Kiew zu liefern. Scholz war wegen des Zögerns in der Kampfpanzer-Frage stark in Kritik geraten.

Putin hatte Deutschland vorgeworfen, sich in einen Krieg mit Russland hineinziehen zu lassen. "Es ist unfassbar, aber eine Tatsache: Wir werden erneut mit dem deutschen Panzer Leopard bedroht", sagte der Kremlchef am Donnerstag. Wie im Zweiten Weltkrieg werde wieder auf dem Boden der Ukraine mit deutschen Waffen gegen Russland gekämpft. Anders als von Putin dargestellt, gab es damals aber keine Leopard-Panzer.

Befragt zu Putins Äußerungen sagte Scholz: "Seine Worte stehen in einer Reihe abstruser historischer Vergleiche, die er nutzt, um seinen Angriff auf die Ukraine zu rechtfertigen. Dieser Krieg ist aber durch nichts zu rechtfertigen. Russland führt einen erbarmungslosen Krieg gegen die Ukraine." Auf die Frage, ob es eine Absprache mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gebe, dass die Waffen aus dem Westen nur auf ukrainischem Territorium eingesetzt würden und Russland damit nicht auf seinem Gebiet angegriffen werde, sagte Scholz: "Darüber besteht Konsens."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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