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Ukraine: Schoigu schickt eigene Söldner in den Krieg – Konkurrenz zu Wagner


Konkurrenz zur Gruppe "Wagner"
Schoigu schickt offenbar eigene Söldner an die Front

Von t-online, wan

Aktualisiert am 29.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu blickt aus einem Hubschrauber: Er soll jetzt eine dem Ministerium nahestehende Söldner-Gruppe in die Ukraine geschickt haben.Vergrößern des Bildes
Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu blickt aus einem Hubschrauber: Er soll jetzt eine dem Ministerium nahestehende Söldner-Gruppe in die Ukraine geschickt haben. (Quelle: Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa/dpa)

Der russische Verteidigungsminister versucht offenbar, seine Macht mit einer eigenen Söldnertruppe zu sichern. Sie könnte eine Antwort auf die "Wagner"-Miliz des Putin-Vertrauten Prigoschin sein.

Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu schickt offenbar eine ihm nahestehende Söldnertruppe in den Krieg gegen die Ukraine. Hintergrund könnte ein Machtkampf um den Einfluss in der Verteidigungsstrategie in Russland sein. Die "Patriot" genannte, private Militäreinheit (PMC) soll nach ukrainischen Angaben bereits im Donbass gesichtet worden sein. Bislang ist die private "Wagner"-Söldnergruppe des Moskauer Geschäftsmanns Jewgeni Prigoschin auf ukrainischem Staatsgebiet aktiv. Der Putin-Vertraute gilt als politischer Gegner Schoigus.

"Insbesondere in der Gegend von Stepne an der Wuhledar-Front haben wir festgestellt, dass neben 'Wagner' PMC auch 'Patriot' PMC gesichtet wurden, die dem derzeitigen russischen Verteidigungsminister Schoigu zugerechnet wird. Offensichtlich ziehen sie alle Kampffähigkeiten hoch, um zumindest einige Ergebnisse zu erzielen", zitiert das Online-Portal "Ukrajinska Prawda" den Sprecher der ukrainischen Oststreitkäfte, Serhii Cherevatyi. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Der ukrainische Militärsprecher nannte die "Patriot"-Gruppe eine Konkurrenz zu den "Wagner"-Söldnern. Beide seien aber in unterschiedlichen Gebieten eingesetzt.

Truppe könnte Schoigus Position stärken

Der Einsatz könnte einen innenpolitischen Hintergrund haben. "Wagner"-Gründer Jewgeni Prigoschin versucht seit einiger Zeit, seinen Einfluss im Kreml zu vergrößern und hat mehrmals offen die Strategie des Verteidigungsministeriums kritisiert. Mit einer dem Ministerium nahestehenden Gruppe könnte Verteidigungsminister Schoigu seine Position wieder stärken, sollte diese Erfolge verzeichnen.

Die "Patriot"-Söldner sollen engste Verbindungen zum russischen Verteidigungsministerium und zum Geheimdienst Gru haben. Nach Einschätzung der amerikanischen Jamestown-Foundation werden den Kämpfern Gehälter zwischen 6.000 und 15.000 US-Dollar (5.600 bis 15.100 Euro) pro Monat gezahlt, ein Vielfaches des Soldes von 3.000 US-Dollar (2.800 Euro) für "Wagner"-Einheiten. Die Kämpfer waren nach russischen Medienberichten in Burundi eingesetzt und waren nach Einschätzung des polnischen Warschau-Instituts offenbar auch in Syrien und im Jemen aktiv.

Zehn Monate nach Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine stützt sich Präsident und Oberbefehlshaber Wladimir Putin zunehmend auf Söldner der privaten "Wagner"-Gruppe. Die aus vielen Strafgefangenen gebildete und nach US-Angaben angeblich auch mit Waffen aus Nordkorea versorgte Truppe kämpft an zahlreichen Fronten der Ukraine – auch um die Kleinstadt Bachmut im Norden der Region Donezk, wo derzeit die größten Gefechte toben.

Verwendete Quellen
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