Bericht über große Nachbestellung Russland gehen wohl die iranischen Drohnen aus
Moskau scheint Probleme mit dem Nachschub von iranischen Kampfdrohnen zu haben. Auch Verhandlungen über Raketenlieferungen sollen ins Stocken geraten sein.
Nach Einschätzung eines ukrainischen Präsidentenberaters gehen Russland die Waffen für Luftangriffe aus. In einem Interview mit dem britischen "The Guardian" sagte Mikhailo Podolyak, dass Moskau nur noch Raketen für zwei bis drei größere Angriffe habe. Die iranischen Drohnen seien komplett aufgebraucht. Außerdem liefere Teheran offenbar keine Langstreckenraketen.
Westliche Militärkreise hätten die Knappheit bei Drohnen bestätigt, so der Guardian. Ein Offizieller, der anonym bleiben wollte, erklärte, dass Russland schon vor zwei bis drei Wochen die letzten iranischen Drohnen verwendet habe und nun auf Nachschub warte. Unklar ist jedoch, ob dieser überhaupt kommt.
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Berichte über massive Nachbestellungen
Russland soll Diplomaten zufolge erneut Hunderte Drohnen und ballistische Raketen aus dem Iran bestellt haben. "Wir wissen, dass der Iran plant, seine Lieferungen von unbemannten Flugkörpern und Raketen an Russland in erheblichen Mengen zu erhöhen", teilten Kreise bei den Vereinten Nationen in New York der Deutschen Presse-Agentur mit. Moskau wolle damit dem akuten Mangel an militärischem Nachschub begegnen. Es handle sich um mehrere Hundert Geschosse und Hunderte Drohnen. "Ich glaube nicht, dass sie schon versandt wurden, aber sie stehen eindeutig in den Auftragsbüchern", hieß es aus New York.
Nachdem öffentlich geworden war, dass Russland Drohnen iranischer Bauart einsetzt, versuchte das Regime in Teheran Schadensbegrenzung. Die Drohnen seien vor dem Krieg geliefert worden, hieß es in offiziellen Erklärungen. Anfang November gab es hingegen Berichte von US-Geheimdiensten, dass Iran seine Drohnen jetzt auch in Russland bauen wolle. Mikhailo Podolyak behauptet ebenfalls, dass Russland jetzt die Technologie habe, die Waffen selbst zu bauen. Offenbar ist aber noch keine Produktion aufgebaut worden.
Iran könnte wegen Druck von innen und außen zögern
Aus westlichen Kreisen will der "Guardian" außerdem erfahren haben, dass sich die Ayatollahs mit der Lieferung von ballistischen Raketen schwertun. "Der Iran wird sorgfältig darüber nachdenken wollen, wozu er sich verpflichtet. Aber es wird auch ein intensives Gespräch darüber geben, zu welcher Vereinbarung die Iraner und die Russen kommen", sagte ein Beamter der Zeitung. Ein Grund für schleppende Verhandlungen könnte erneut wachsender internationaler Druck auf den Iran sein, auch wegen der brutalen Niederschlagung von Protesten im Land. Diese könnten eine höhere Priorität für die Regierung haben als die Möglichkeit, noch tiefer in den Ukraine-Krieg hineingezogen zu werden.
Nachdem Russland mit Raketen und Drohnen große Teile ukrainischer Infrastruktur und zivile Ziele zerstört hat, muss es sich jetzt selbst gegen ähnliche Angriffe verteidigen. Zuletzt wurde von ukrainischen Drohnenattacken auf einen Militärflugplatz und ein Öldepot auf russischem Staatsgebiet berichtet. Wladimir Putin hatte am Dienstag deswegen seinen Nationalen Sicherheitsrat einberufen.