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"Maischberger" in ARD: Alice Schwarzer legt sich mit Ukraine-Experte an


Verschwörungsmythos oder Polemik?
Alice Schwarzer legt sich in Talkshow mit Ukraine-Experten an

Von t-online, sje

Aktualisiert am 30.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Vassili Golod und Alice Schwarzer: Bei "Maischberger" kam es zu einer emotionalen Debatte zwischen dem Journalisten und der Feministin.Vergrößern des Bildes
Vassili Golod und Alice Schwarzer: Bei "Maischberger" kam es zu einer emotionalen Debatte zwischen dem Journalisten und der Feministin. (Quelle: Klaus W. Schmidt/imago-images-bilder)
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Alice Schwarzer provoziert gerne und oft – auch mit ihrer Position zum Ukraine-Krieg. Bei "Maischberger" diskutierte sie nun heftig mit einem anderen Gast.

Alice Schwarzer ist bekennende Gegnerin von Waffenlieferungen an die Ukraine – und provoziert damit immer wieder starke Reaktionen. Am Dienstagabend eskalierte die Diskussion im Ersten: Bei "Maischberger" auf ihre Forderung nach einem Stopp der Lieferungen angesprochen, sagte die Journalistin, dahinter stehe sie nun "mehr denn je". Deutschland müsse "maximale humanitäre Hilfe" leisten und sich für schnelle Verhandlungen einsetzen.

Sandra Maischberger entgegnete, es werde von vielen Seiten bezweifelt, ob ein Lieferstopp tatsächlich zu einem schnellen Frieden führen würde – "sondern dann passieren Vergewaltigungen, da werden Menschen erschossen, es gibt Massengräber, die gefunden werden, Folterungen! Wenn man keine Waffen liefert, geht das Grauen richtig los", so die Moderatorin. Schwarzer hingegen meinte: "Mit Waffen verlängert es sich."

"Da sind wir im Bereich der Verschwörungsmythen angekommen"

Die Feministin erklärte, nicht nur die Ukraine entscheide, sondern auch die USA spielten eine große Rolle. Der Krieg in der Ukraine sei nicht nur ein Abwehrkrieg gegen den Angriff Russlands, so Schwarzer, sondern auch ein "Stellvertreterkrieg zwischen Amerika und Russland". Heftigen Gegenwind bekam sie dafür von ARD-Ukraine-Korrespondent Vassili Golod. Er schaltete sich in das Gespräch zwischen Schwarzer und Maischberger ein: "Da sind wir im Bereich der Verschwörungsmythen angekommen", so der Journalist.

Schwarzer hingegen warf Golod Polemik vor. Dieser wehrte sich: "Amerika hat erst mal gar nichts damit zu tun, dass Russland die Ukraine angreift." Russland akzeptiere nicht, dass die Ukraine ein demokratischer Staat ist. Grundlage für alles sei der Freiheitswille der Ukrainer, sagte Golod unter Verweis auf die Proteste auf dem Kiewer Maidan 2013/14. Würde das Land jetzt aufgeben, "dann würde Russland noch mehr Territorium einnehmen und noch mehr Menschen terrorisieren".

"Wir sollten jenseits jeglicher diffamatorischer Polemik über diese sehr bitterernste Sache reden können", wiederholte Schwarzer ihre Vorwürfe – an dieser Stelle brach Sandra Maischberger die emotional gewordene Debatte zwischen Schwarzer und Golod ab.

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Schwarzer: Waffen landen auf dem Schwarzmarkt

Bereits im April hatte Schwarzer einen offenen Brief mehrerer Prominenter initiiert, in welchem vor einem Dritten Weltkrieg infolge der Waffenhilfe für die Ukraine gewarnt wurde. Schon damals rief sie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, sich für einen Kompromiss einzusetzen, "den beide Seiten akzeptieren können".

Anfang November sagte Schwarzer, sie frage sich, was nach dem Krieg mit den Waffen in der Ukraine passiere: "Die landen doch auf dem Schwarzmarkt in Europa. Zur Freude der Mafia und der Islamisten." Ein Kompromiss sei die einzige Lösung, Putin habe seine Lektion längst gelernt.

Scholz betont immer wieder, dass ständige Gespräche sowohl mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als auch mit Kremlchef Wladimir Putin wichtig seien. Grundlage für Friedensverhandlungen müsse jedoch sein, dass "Russland seinen Angriffskrieg beendet und seine Truppen zurückzieht", so der Kanzler Mitte November beim G20-Gipfel in Indonesien. Voraussetzung für den Erfolg von Verhandlungen sei der "Moment, in dem Russland einsieht und akzeptiert, dass es jetzt aus dieser Situation herauskommen" müsse.

Verwendete Quellen
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