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Telefonat mit Erdoğan: Putin fordert "echte Garantien" bei Getreideexporten


Telefonat mit Erdoğan
Putin fordert "echte Garantien" bei Getreideexporten

Von afp, jro

01.11.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 170871607Vergrößern des Bildes
Erdoğan (l.) und Putin: Das Getreideabkommen war mithilfe des türkischen Präsidenten zustande gekommen. (Quelle: IMAGO/Vyacheslav Prokofyev)

Kann ein neuer Deal die Getreide-Exporte aus der Ukraine sichern? Der türkische Präsident zeigt sich "zuversichtlich".

Der russische Präsident Wladimir Putin hat "echte Garantien" von Kiew für die Einhaltung des Abkommens über ukrainische Getreideexporte gefordert. Diese Forderung habe Putin in einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip gestellt, teilte der Kreml am Dienstag mit.

Unterdessen haben trotz Russlands Rückzug aus dem Getreide-Abkommen weiterhin Frachtschiffe ukrainische Häfen verlassen, wie das Koordinationszentrum (JCC) in Istanbul mitteilte. Am Mittwoch sollen laut JCC aber keine Getreideschiffe durch den humanitären Korridor fahren. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte die Fortsetzung der Exporte ohne russische Mitwirkung zuletzt als "riskant" bezeichnet.

Treffen mit Selenskyj angekündigt

Putin forderte in dem Telefonat insbesondere, dass der für die Exporte eingerichtete "humanitäre Korridor nicht für militärische Zwecke genutzt" werde, hieß es in der Erklärung des Kreml. Erst nach Abgabe der geforderten Garantien durch Kiew könne die Wiederaufnahme der Arbeit im Rahmen des Getreideabkommens geprüft werden.

Erdoğan seinerseits zeigte sich nach dem Telefonat "zuversichtlich", wie sein Büro erklärte. Der türkische Präsident versicherte demnach, er werde gemeinsam mit allen betroffenen Parteien "die notwendigen Initiativen ergreifen, um die Probleme bezüglich der Umsetzung des Getreide-Abkommens zu lösen". Laut dem türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu wird Erdoğan "in den kommenden Tagen" auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprechen.

Moskau beschuldigt Kiew und London

Nach einem Drohnenangriff auf seine Schwarzmeerflotte auf der annektierten Halbinsel Krim hatte Russland am Samstag seine Teilnahme am Abkommen zum Export von ukrainischen Getreide ausgesetzt.

Nach Angaben des russischen Militärs wurde der Angriff, den Moskau der Ukraine unter Beteiligung britischer Spezialisten anlastet, teilweise von dem für den Getreidetransport genutzten Schiffskorridor aus durchgeführt. Ziel der Drohnenangriffe waren nach Angaben Moskaus auch Schiffe, die beim Schutz der Getreide-Konvois im Einsatz gewesen seien. Die Vereinten Nationen (UN) widersprechen dieser Darstellung.

Laut dem JCC in Istanbul, das die sichere Durchfahrt der Schiffe durch den humanitären Korridor überwacht, haben in den vergangenen Tagen mehrere mit Getreide beladene Frachtschiffe ukrainische Häfen verlassen, obwohl Russland das Abkommen am Samstag ausgesetzt hatte.

Getreidetransport am Mittwoch unterbrochen

Am Dienstag erklärte das JCC aber, dass am Mittwoch keine Frachtschiffe den humanitären Korridor durchfahren werden. Nach Angaben "des Sekretariats der Vereinten Nationen im internationalen Koordinationszentrum haben die Delegationen der Ukraine, Russlands und der Türkei vereinbart, am 2. November keine Frachtbewegungen im Rahmen der Getreide-Initiative im Schwarzen Meer zu planen", hieß es.

Das im Juli unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen und der Türkei unterzeichnete Abkommen hat seit Beginn des Angriffskriegs bereits die Ausfuhr von zehn Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine ermöglicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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