Ukraine-Krieg Finnische Polizei berichtigt: Keine Belege für Waffenschmuggel
Ein Ermittler hatte erklärt, dass für das ukrainische Militär gedachte Waffen in die Hände der organisierten Kriminalität gelangt wären. Seine Behörde korrigiert dies nun.
Die Polizei in Helsinki hat nach eigenen Angaben doch keine Erkenntnisse darüber, dass in die Ukraine gelieferte Waffen nach Finnland gelangen. Die Behörde relativierte Aussagen des leitenden Ermittlers Christer Ahlgren, die dieser in einem am Sonntag veröffentlichten Beitrag des finnischen Rundfunks Yle gemacht hatte. "Der Polizei liegen keine Beweise dafür vor, dass gespendete Waffen aus der Ukraine nach Finnland geschmuggelt worden wären", heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung des Nationalen Ermittlungsbüros (NBI).
Ahlgren hatte hingegen gesagt: "Wir haben Hinweise, dass einige dieser Waffen bereits in Finnland sind." Für die Ukraine bestimmte Waffen seien auch schon in Schweden, Dänemark und den Niederlanden gefunden worden. Schmuggelrouten seien etabliert. Ahlgren verwies darauf, dass drei der größten Motorradbanden der Welt in Finnland aktiv seien. Auch die dpa hatte darüber berichtet.
Die Ukraine hatte diese Meldungen als "weiteren russischen Fake" bezeichnet. Der finnische Botschafter in Kiew habe die Informationen nicht bestätigt, schrieb das dem ukrainsichen Ministerium für Kultur und Informationspolitik zugehörigem "Stratcom Centre" auf Twitter.
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Finnische Polizei: Falscher Eindruck entstanden
In der Polizeimitteilung vom Dienstag stellte der stellvertretende NBI-Direktor Markus Välimäki klar, die Polizei habe zwar Hinweise darauf, dass Mitglieder der organisierten Kriminalität langfristig versuchen könnten, Waffen auch aus der Ukraine zu erwerben. Die "auf dem Interview basierende Wahrnehmung", dass an die Ukraine gelieferte Waffen an Mitglieder des organisierten Verbrechens in Finnland geschmuggelt würden, sei aber nicht zutreffend. "Wir wissen nicht, dass Waffen, die in die Ukraine geliefert wurden, in die Hände von Kriminellen gelangt wären", sagte Välimäki.
Die europäische Polizeiorganisation Europol hatte im Sommer gewarnt, dass Kriminelle es auf Waffen und Munition absehen könnten, die Kiew in großen Mengen als ausländische Militärhilfe erhält.
- Nachrichtenagentur dpa