TikTok-Video von Ukraine-Demo Frau bittet Putin um Angriff auf Dresden
Eine Frau aus Mittweida hat in einem Video Russlands Präsident Putin um Beistand gebeten. Darin fordert sie einen Schlag auf Dresden.
In den sozialen Medien tauchte am Dienstag ein Video auf, in dem eine russisch sprechende Frau Präsident Wladimir Putin indirekt auffordert, auch Dresden zu bombardieren. Das Video wurde offenbar am Montag bei einer proukrainischen Demonstration in der sächsischen Landeshauptstadt aufgenommen.
Es zeigt Demonstranten bei einer Abendkundgebung, aufgenommen aus einigen Abstand. Eine weibliche Stimme ist zu hören, die sagt: "Wladimir, du hast heute nicht genug getan. Hier in Dresden kannst du auch einmal zuschlagen." Als Hashtags hatte sie auf Russisch "Idotie", "Indeutschland" und "Dresden" angegeben. Am Montag hatte Russland Dutzende Raketen auf die Ukraine angefeuert. Dabei hatte es auch Einschläge in der Hauptstadt Kiew gegeben.
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Die Polizei Sachsen erklärte auf Twitter, dass sie das Video gesichert habe und den Sachverhalt zur Prüfung weiterleite. Auch das Bundeskriminalamt hat bestätigt, dass die sächsischen Kollegen sich der Vorfalls angenommen haben.
Das TikTok-Konto von "Alena Dirksen" ist nicht mehr aufrufbar, ebenso eine Instagramseite unter ihrem Namen. Zuvor hatten aber viele Nutzer den Clip heruntergeladen. Er wurde unter anderem bei der Medienseite "Nexta TV" verbreitet. Bei der Frau soll es sich nach Informationen der "Bild"-Zeitung um eine 30-jährige Wolga-Deutsche handeln, die in Mittweida ein russisches Restaurant betreibt. Sie soll sich unlängst gegenüber der Presse wegen Anfeindungen und Morddrohungen gegen sie beklagt haben.
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Filmerin äußert Bedauern über Video
Gegenüber der "Bild" sagte die Frau, das Video wäre zum Teil falsch dargestellt. "Ich habe nie dazu aufgerufen, Dresden zu bombardieren." Es sei aber falsch gewesen, das Video zu machen, in dem sie sage, die Demonstranten sollten geschlagen, nicht bombardiert werden. Auch per E-Mail bedauerte sie gegenüber "Bild" das Video und verwies darauf, dass sie wegen andauernder Beleidigungen unter großem Stress stehe.
Am Montag hatte es in Leipzig eine Demonstration gegen die Russlandpolitik der Bundesregierung gegeben. Dabei kam es zu Zwischenfällen mit proukrainischen Gegendemonstranten. Sie wurde als "Nazis" beschimpft, ukrainischen Geflüchteten wurde vorgeworfen, "hier auf unsere Kosten zu leben." Am Dienstagnachmittag verurteilten Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer die Pöbeleien gegen Ukrainer.
- bild.de: Wirtin (30) bittet Putin um Raketenangriff auf Dresden
- twitter.com: Tweet der Polizei Sachsen