Auch Zuspruch in Russland Popdiva Pugatschowa nach Kriegskritik in Moskau beschimpft
Die 73-jährige Alla Pugatschowa hat die russische Invasion auf die Ukraine kritisiert. Deshalb steht die Russin nun unter Druck.
Nach ihrer Kritik an Russlands Angriffskrieg in der Ukraine ist die bekannte russische Popsängerin Alla Pugatschowa in ihrer Heimat unter Druck geraten. "Diese Dichterlinge, Harlekine und Gaukler brauchen bloß eine Möglichkeit zu singen und zu tanzen, zu feixen und vulgär klugzuscheißen", kommentierte der Leiter der Menschenrechtskommission des russischen Präsidenten, Waleri Fadejew, am Montag auf der offiziellen Webseite der Institution Pugatschowas Forderung nach Frieden. Eins der bekanntesten Lieder Pugatschowas heißt "Harlekino". Auch der kremlnahe russische Rapsänger Timati zog über den angeblich fehlenden Patriotismus der Sängerin her.
Pugatschowa hatte beklagt, dass die russischen Soldaten für "illusorische Ziele" stürben, während gleichzeitig Russland durch den Krieg international geächtet werde. Die Worte der 73-Jährigen, die immer noch als Superstar in ihrer Heimat gilt, fanden ein breites Echo.
In Russland gab es auch Zuspruch für die Sängerin
Die staatlichen Medien allerdings ließen ihre Kriegskritik in der Berichterstattung unter den Tisch fallen und berichteten nur über ihre Forderung, ebenfalls zum "Auslandsagenten" - ein Stigma in Russland – gestempelt zu werden. Sie solidarisierte sich damit mit ihrem Ehemann Maxim Galkin, einem berühmten Komiker im israelischen Exil, der vom Justizministerium in Moskau auf die Schwarze Liste gesetzt worden war.
Der Kreml mochte die Äußerung Pugatschowas nicht kommentieren. In Russland gab es auch Zuspruch für die Sängerin. So veröffentlichte Julia Nawalnaja, die Ehefrau des Kremlkritikers Alexej Nawalny, die Kritik Pugatschowas bei Instagram. Die britische Elektropop-Band Pet Shop Boys twitterte: "Wir bewundern den Mut und die Ehrlichkeit des legendären russischen Superstars Alla Pugatschowa, die Wladimir Putins Krieg in der Ukraine angeprangert hat und sagte, er werde Russland zum Paria machen."
- Nachrichtenagentur dpa