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Ukraine-Krieg | Walerij Saluschnyj: Der Drahtzieher der Gegenoffensive


Armeechef Saluschnyj
Der Drahtzieher der ukrainischen Gegenoffensive

Von t-online, mk, ne

14.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Walerij Saluschny (Archivbild): Der ukrainische Armeechef wies vor allem auf die Situation der Kinder hin, die durch den Krieg ihre Väter verloren haben.Vergrößern des Bildes
Walerij Saluschnyj (Archivbild): Der ukrainische Armeechef verantwortet die Erfolge der Gegenoffensive. (Quelle: Gleb Garanich/reuters)
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Der ukrainische Oberbefehlshaber meldet regelmäßig neue Erfolge an der Front. Wer ist der Mann, der die Fäden der Gegenoffensive in den Händen hält?

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine gewann zuletzt an neuer Dynamik. Die ukrainische Armee meldet schnelle Vorstöße in mehreren Teilen des Landes, Präsident Wolodymyr Selenskyj verkündet nahezu täglich neue Geländegewinne.

Den entscheidenden Draht zur Front liefert der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj. "Von Charkiw aus sind wir nicht nur Richtung Süden und Osten vorgerückt, sondern auch nach Norden", erklärte der 49-Jährige etwa zu den Fortschritten der Ukraine am vergangenen Wochenende.

Wer ist der Armeechef, der in der Ukraine wegen der jüngsten Erfolge inzwischen als Nationalheld gefeiert wird?

Er gilt als uneitel und aufgeschlossen

Saluschnyj ist seit Juli 2021 Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee. Unter den Soldaten genießt er nach Angaben von "Radio Free Europe" hohes Ansehen: Ab 2014 war er im Donbass stationiert und habe dort auch an vorderster Front Kampferfahrung gesammelt. Unter den Soldaten gelte er als uneitel und aufgeschlossen gegenüber ihren Problemen. Auch nach seiner Ernennung zum Generalmajor 2017 habe es Saluschnyj nicht eilig gehabt, in eine Stabsposition zu wechseln.

Nach seiner Beförderung zum Oberbefehlshaber im Juli 2021 trieb Saluschnyj die Reform der ukrainischen Armee energisch voran, ab November des Jahres gemeinsam mit dem neuen Verteidigungsminister Oleksij Resnikow. "Bis zu dem Zeitpunkt hatte die Ukraine eine komplett dysfunktionale Kommandostruktur", sagte die Osteuropaexpertin Sarah Whitmore der "Neuen Zürcher Zeitung".

Mehr Autonomie für Offiziere

Eine von Saluschnyjs ersten Amtshandlungen sei es gewesen, den Offizieren im Feld mehr Autonomie zu geben, damit sich eine Situation wie mit der Krim-Annexion durch Russland 2014 nicht wiederhole. Seither dürfen die Soldaten an der Front auch ohne Rücksprache mit Kiew das Feuer erwidern, wenn sie beschossen werden.

Ohnehin hat sich die Situation für die ukrainischen Streitkräfte seit 2014 grundlegend verändert. Seither wurde die Armee stark reformiert und auf die Zusammenarbeit mit der Nato getrimmt. Allein die USA haben die Ukraine nach eigenen Angaben mit zehn Milliarden Dollar unterstützt, Nato-Offiziere haben Tausende ukrainische Soldaten trainiert. Als Leiter der Gefechtsausbildung hatte daran seit 2015 auch Walerij Saluschnyj großen Anteil: Er forcierte das Training an westlichen Waffen und organisierte gemeinsame Übungen mit britischen und US-Einheiten.

"Anfangen, Nato zu denken"

Wie es seine Nähe zur Nato nahelegt, gehört Saluschnyj zur ersten Generation des ukrainischen Militärs nach dem Ende der Sowjetunion. Auch Generaloberst Oleksandr Syrskyis zählt hierzu, der im Zuge der Gegenoffensive die Idee für den entscheidenden Überraschungsangriff auf Russland gehabt haben soll. Mehr zu seiner Person lesen Sie hier.

Saluschnyj sagte schon vor dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar in einem Interview: "Für mich ist das Wichtigste, dass wir alles Sowjetische loswerden, das uns Hände und Füße fesselt, und dass wir anfangen, Nato zu denken und die Dinge europäisch zu sehen."

Verwendete Quellen
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