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+ Ukraine-Krieg im Newsblog + Selenskyj: Gegenoffensive möglicher Durchbruch


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Selenskyj: Gegenoffensive ist möglicher Durchbruch im Krieg

Von dpa, afp, reuters, t-online
Aktualisiert am 12.09.2022Lesedauer: 56 Min.
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Ukraine-Krieg: Aufnahmen zeigen die Erfolgsoffensive der ukrainischen Armee. (Quelle: Reuters)

Tag 202 seit Kriegsbeginn: Der ukrainische Verteidigungsminister spricht von einer Doppelstrategie. Reporter melden zerstörte russische Fahrzeuge. Alle Infos im Newsblog.

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Russischer Botschafter bietet Nord Stream 2 an

10.22 Uhr: Vor dem Hintergrund des Gaslieferstopps über die Pipeline Nord Stream 1 hat der russische Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, die Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 angeboten. Die Pipeline "ist bereit zur Nutzung, mit Gas gefüllt, entspricht den Anforderungen, und die technischen Überprüfungen sind durchgeführt", sagte er in einem am Montag erschienenen Interview mit der Tageszeitung "Iswestija". Es fehle zum Einsatz nur der politische Wille der Bundesregierung. Eine Wiederinbetriebnahme von Nord Stream 1 schloss Netschajew unter den derzeitigen Bedingungen aus.

Russlands Staatskonzern Gazprom hat die ohnehin stark gedrosselten Gaslieferungen über Nord Stream 1 inzwischen ganz eingestellt – mit Verweis auf technische Probleme, die angeblich aufgrund der Sanktionen nicht zu beheben seien. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die Pipeline Nord Stream 2 als Ersatz ins Spiel gebracht.

Charkiw: Großteil der Strom- und Wasserversorgung wieder hergestellt

9.03 Uhr: In der Region Charkiw sind nach Angaben von Gouverneur Oleh Sinegubow bis zum Morgen 80 Prozent der Storm- und Wasserversorgung wiederhergestellt worden. Die Region ist eine derjenigen in der Ostukraine, die am Sonntagabend von großflächigen Ausfällen betroffen war.

London: Russische Truppen müssen sich auf Abwehr konzentrieren

8.59 Uhr: Die russischen Truppen in der Ukraine müssen sich nach Einschätzung britischer Experten größtenteils auf die Abwehr der ukrainischen Gegenoffensive konzentrieren. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Montag hervor. Die raschen Erfolge der ukrainischen Verteidiger hätten "erhebliche Folgen" für die allgemeine Einsatzplanung der Russen. "Das bereits eingeschränkte Vertrauen, das die eingesetzten Truppen in die russische Militärführung haben, dürfte wahrscheinlich weiter schwinden", hieß es in der Mitteilung auf Twitter.

Nach dem Rückzug der Russen aus dem gesamten Gebiet Charkiw westlich des Flusses Oskil seien dort nur noch einzelne "Nester des Widerstands" übrig, so die Einschätzung der Briten. "Seit Mittwoch hat die Ukraine ein Gebiet von mindestens der doppelten Größe des Großraums Londons zurückerobert."

Im Süden, nahe Cherson, habe Russland Schwierigkeiten, genug Nachschub über den Fluss Dnipro an die Front zu bringen. Eine improvisierte schwimmende Brücke, mit deren Bau vor zwei Wochen begonnen wurde, sei noch immer unvollendet. "Die ukrainische Langstrecken-Artillerie trifft jetzt vermutlich Übergänge des Dnipro so häufig, dass Russland keine Reparaturen an den Straßenbrücken vornehmen kann", so die Mitteilung weiter.

Ukrainischer Generalstab meldet Einnahme von mehr als 20 Orten

8.25 Uhr: Der Vormarsch der ukrainischen Armee im Osten des Landes geht nach Angaben aus Kiew weiter. "Die Befreiung von Ortschaften unter russischer Besatzung in den Gebieten Charkiw und Donezk setzt sich fort", teilte der ukrainische Generalstab am Montag in seinem Lagebericht mit. Insgesamt seien mehr als 20 Ortschaften innerhalb der letzten 24 Stunden zurückerobert worden. So hätten die russischen Truppen nun auch Welykyj Burluk und Dworitschna verlassen. Beide Ortschaften liegen im Norden des Gebiets Charkiw.

Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven hatte Russlands Verteidigungsministerium am Wochenende mehr als ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn den Abzug eigener Truppen aus der Region Charkiw bekannt gegeben. Offiziell begründet wurde der Rückzug mit einer strategischen "Umgruppierung" der Einheiten.

Die Nacht im Überblick: Massiver Stromausfall nach Angriff auf Kraftwerk

7.03 Uhr: Weite Teile der ukrainischen Infrastruktur sind beschossen worden, es kommt zu massiven Stromausfällen. Mehr zu den Ereignissen aus der Nacht lesen Sie hier.

ISW: Russische Truppen ziehen sich aus Charkiw zurück

6.52 Uhr: Das nördliche Gebiet um die ukrainische Stadt Charkiw war zuletzt stark umkämpft. Nun berichtet das Institute for the study of war (ISW), dass sich russische Truppen zurückziehen. Das Institut wertet dazu unter anderem Social-Media-Daten aus. Die Streitkräfte sollen sich demnach aus Siedlungen rund um die Stadt Charkiw, aus dem nördlichen Gebiet Charkiw und den Siedlungen am Westufer des Oskil zurückziehen.

Union fordert weitere Waffen für die Ukraine

1 Uhr: Der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Florian Hahn (CSU), fordert die Bundesregierung zur Lieferung weiterer Waffen an die Ukraine auf. "Die aktuelle Entwicklung in der Ukraine zeigt, mit den nötigen Mitteln kann Putins Invasionsdrang erfolgreich zurückgeschlagen werden", sagt Hahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. "Berlin muss endlich seine Zurückhaltung aufgeben und mehr Waffen liefern." Je früher Russland erkenne, dass es militärisch keinen Erfolg haben werde, umso eher werde es echte Friedensverhandlungen geben können. Die ukrainischen Truppen hatten mit einer Gegenoffensive zuletzt die russische Armee deutlich zurückgedrängt.

Ukrainischer Präsident meldet Rückeroberung von östlicher Stadt Isjum

22.45 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj die strategisch wichtige Stadt Isjum im Osten des Landes von den russischen Truppen zurückerobert. Die Armee habe "Hunderte unserer Städte und Dörfer befreit", zuletzt die Städte Isjum, Balaklija und Kupjansk, sagte Selenskyj am Sonntagabend in einer Videoansprache 200 Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.

Die russische Armee hatte am Samstag überraschend den Abzug ihrer Truppen aus Gebieten im Osten der Ukraine angekündigt, darunter die Gebiete um Balaklija und Isjum. Nach russischer Darstellung werden die Truppen weiter südlich verlegt, um die russischen Streitkräfte in der Region Donezk zu verstärken.

Militärexperten sehen eine Rückeroberung von Isjum durch die Ukraine als einen schweren Rückschlag für die russische Armee im Osten der Ukraine.

200 Tage Krieg: Selenskyj dankt Ukrainern für Verteidigung des Landes

22.26 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich angesichts des mittlerweile seit 200 Tagen andauernden Kriegs bei seinen Landsleuten für die Verteidigung der Heimat bedankt. "In diesen 200 Tagen haben wir viel erreicht, aber das Wichtigste und damit das Schwierigste liegt noch vor uns", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Montag. Er bedankte sich unter anderem bei den ukrainischen Bodentruppen, der Luftwaffe, den Seestreitkräften – und bei allen, die in diesen Tagen "die Geschichte der Unabhängigkeit, die Geschichte des Sieges, die Geschichte der Ukraine" schrieben.


Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters
  • Eigene Recherche
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