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Duma-Politiker droht deutschem Reporter: "Werden euch alle töten"


Im Staatsfernsehen
Putin-Verbündeter droht deutschen Reportern: "Werden euch alle töten"

Von t-online, pdi

07.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Drohungen im russischen Staatsfernsehen: In der Sendung "60 Minuten" droht Duma-Politiker Aleksej Schurawljow westlichen Journalisten, die aus der Ukraine berichten.Vergrößern des Bildes
Drohungen im russischen Staatsfernsehen: In der Sendung "60 Minuten" droht Duma-Politiker Alexej Schurawljow westlichen Journalisten, die aus der Ukraine berichten. (Quelle: @francis_scarr/twitter-video)

Drohungen gegen westliche Journalisten im russischen Staatsfernsehen: Ein Duma-Politiker hat in einer Abendsendung nun gegen einen "Bild"-Reporter gehetzt.

Der russische Politiker und Duma-Abgeordnete Alexej Schurawljow hat in der Sendung "60 Minuten" im russischen Staatsfernsehen "Bild"-Reporter Björn Stritzel bedroht. "Ich will diesem Nazi sagen: 'Wir werden kommen und euch alle töten'", sagte Schurawljow über den deutschen Journalisten. Der 60-Jährige gilt als Nationalist, seine Partei "Rodina" zählt zu den Verbündeten des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Parlament und steht damit auch hinter dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

Doch diese Äußerung war selbst für den TV-Moderator Jewgeni Popow zu viel. "Das sind Journalisten und Propagandisten, aber lassen Sie uns nicht so sein. Lassen Sie uns niemanden umbringen", tadelte Popow seinen Gast. Schurawljow reagierte allerdings gleichgültig und schimpfte weiter. Der gezielte Angriff auf Journalisten gilt als Kriegsverbrechen – ein Vorwurf, der ohnehin schon gegen das russische Regime erhoben wird.

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Das Einschreiten des Moderators ist durchaus bemerkenswert: Die Talkshow "60 Minuten" auf "Rossija" ist ein Propagandainstrument des Kreml, nur ganz selten gibt es Kritik an Putin und am Krieg. Zuletzt machte der russische Oberst Michail Chodarjonok im Mai Schlagzeilen, als er in der Sendung den Krieg kritisierte – er ruderte nach dem Auftritt allerdings überraschend zurück.

"Regime foltert und tötet Ukrainer"

"Bild"-Reporter Björn Stritzel reagierte in einem Statement für die "Newsweek" auf die Drohung. "Es sagt viel über die russische Gesellschaft aus, eine solche 'Freakshow' als Hauptnachrichtensendung zu haben", sagte der Journalist dem US-Nachrichtenmagazin. "Es ist wichtiger, sich daran zu erinnern, dass das Regime, das solche Clowns einsetzt, Ukrainer foltert und tötet und täglich mutige russische Journalisten wie Wladimir Kara-Mursa einsperren oder ermorden lässt."

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Auch andere Institutionen zeigten sich schockiert. "Wir protestieren empört gegen diese Grenzüberschreitung", schrieb zum Beispiel die Organisation "Reporter ohne Grenzen" auf Twitter.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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