Astronomisches Spektakel Seltene Aufnahmen von Meteoriteneinschlag auf dem Jupiter
Ein vermeintlich großer Meteorit schlägt auf dem Jupiter ein – kein seltenes Ereignis. Durchaus ungewöhnlich ist es aber, dass ein solcher Einschlag gefilmt wird. Einem Fotografen in den USA ist das nun gelungen.
Faszinierende Bilder: Der Astrofotograf Ethan Chappel hat in Texas besondere Aufnahmen des Planeten Jupiter gemacht. Meteoriteneinschläge kommen dort zwar öfter vor, auf Video festgehalten werden sie jedoch selten. Chappel veröffentlichte seine Beobachtungen vom 7. August auf Twitter. Dazu schreibt er: "Ich habe Jupiter heute Nacht beobachtet. Sieht sehr nach einem Aufprall im südlichen Äquatorial-Gürtel aus." Der weiße Punkt, der kurz erscheint und dann schnell wieder erlischt, sieht aus wie ein Blitz. Aus diesem Grund könnte es sich um einen Asteroiden handeln, der auf die Oberfläche des riesigen Gasplaneten geprallt ist.
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"Nachdem ich das Video gecheckt und den Blitz gesehen habe, sind meine Gedanken gerast. Ich wollte das Video unbedingt mit Menschen teilen, die das Ergebnis nützlich finden könnten", sagt Chappel zum US-Wissenschaftsportal "Science Alert". In dem kurzen Clip ist die bräunliche Wolkendecke des Jupiters zu erkennen. Plötzlich erscheint ein kleiner Punkt, der kurz hell strahlt und dann wieder verblasst. "So etwas habe ich noch nie gesehen", sagt der Astronom Jonti Horner von der Universität von Southern Queensland in Australien "Science Alert". "Das ist einfach nur atemberaubend."
Ereignisse werden selten beobachtet oder gefilmt
Ein Bolideneinschlag auf den Jupiter ist dem Bericht von "Science Alert" zufolge kein seltenes Ereignis. Boliden – Meteore, die aufgrund des atmosphärischen Eintritts in die Luft explodieren – sind auf der Erde weit verbreitet. Die Erde ist allerdings ein viel kleineres Ziel und verfügt über deutlich weniger Anziehungskraft. Der Jupiter ist von zahlreichen Asteroiden und Kometen umgeben, die durch seine Gravitation angezogen werden. Eine Studie von 1998 ergab demnach, dass Objekte 2.000 bis 8.000 Mal häufiger auf dem Gasplaneten als auf der Erde einschlagen.
Dennoch werden derartige Ereignisse selten gefilmt, geschweige denn beobachtet. 1994 verursachte der Komet Shoemaker-Levy 9, der aufgrund von Jupiters Gezeitenkräften auseinanderbrach, gleich mehrere Aufpralle, die fotografisch festgehalten wurden. Auch 2009 und 2010 konnten ähnliche Aufnahmen gemacht werden. Horner erklärt: "Es ist ein sehr flüchtiges Ereignis und dauert nur wenige Sekunden." Die meisten Einschläge blieben auf der Erde deshalb unbemerkt. Mithilfe von Chappels Echtzeitvideo könne man nun Meteoriteneinschläge miteinander vergleichen.
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Es ist ebenso denkbar, dass andere Instrumente, wie die Jupiter-Sonde Juno, mögliche Krater des Einschlags untersuchen könnten, berichtet "Science Alert". Allerdings gebe es ersten Berichten zufolge keine großen Spuren. Auch die Größe des Objektes konnte bislang nicht bestimmt werden. Die Experten gehen jedoch davon aus, dass der Meteorit relativ groß gewesen sein muss, um von der Erde aus gesehen werden zu können.