Rätselhaftes Leck an Raumkapsel Russland will Überwachungskameras für ISS
Ein Leck in der Internationalen Raumstation sorgte für Schlagzeilen. Die Ursache ist noch immer unklar. Russland zieht aber bereits Konsequenzen aus dem Vorfall.
Im russischen Teil der Internationalen Raumstation ISS sollen Überwachungskameras angebracht werden. Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos zieht damit Konsequenzen aus einem mysteriösen Leck in einer an der ISS angedockten Sojus-Raumkapsel. Es gebe die Anordnung, Überwachungskameras zu installieren, sagte ein Roskosmos-Sprecher nach Berichten russischer Medien.
Ein Raumfahrer müsse noch für diese Arbeiten geschult und die Ausrüstung dafür bestellt werden. "Das geht nicht über Nacht." Zunächst gab es keine Angaben dazu, was genau mit den neuen Kameras überwacht werden soll. Auch jetzt werden die Astronauten schon bei ihrer Arbeit gefilmt.
Das Loch war Ende August vergangenen Jahres festgestellt worden. Es gab einen Druckfall. Der Vorfall hatte Anlass zu Spekulationen gegeben, etwa über Sabotage. Eine Version lautete, ein ISS-Besatzungsmitglied habe das Loch absichtlich gebohrt, damit der Rückflug früher stattfinde als geplant. Außerdem wurde anfangs gemutmaßt, ein Techniker auf der Erde sei mit einem Bohrer abgerutscht und habe das Leck dann heimlich abgedichtet. Alle Seiten hatten diese Spekulationen zurückgewiesen.
Ursache des Lecks trotz Proben aus der Raumkapsel ungeklärt
Das Leck wurde erfolgreich abgedichtet, die Ursache ist aber noch unklar. Zwei Kosmonauten hatten Anfang Dezember bei einem Außeneinsatz die betroffene Stelle untersucht. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst brachte mit seinen Kollegen vor Weihnachten Proben aus der Raumkapsel zur Erde mit.
Experten hoffen, damit die Ursache klären zu können. Nach Angaben von Roskosmos ist die Untersuchung noch nicht abgeschlossen. Auch seine Behörde warte auf die Ergebnisse, erklärte der Sprecher. Sollten sie vorliegen, werde man darüber informieren.
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Gerst war ohne Komplikation in der betroffenen Sojus-Kapsel wieder zur Erde zurückgeflogen. Das Loch befand sich Roskosmos zufolge in einem Modul, das während der Landung abgekoppelt wurde und verglühte.
- Nachrichtenagentur dpa