Rund 300.000 Jahre alt Hobbyarchäologe findet Urmensch-Werkzeuge
Neue archäologische Funde weisen auf den Lebensraum des "Steinheimer Urmenschen" hin: Dieser soll sich am Rande des Schwarzwalds aufgehalten haben.
Die steinernen Werkzeuge wurden Ende September auf einem Feld im benachbarten Althengstett (Landkreis Calw) gefunden. Der Finder, Josef Strzempek, Hobbyarchäologe und Mitbetreiber des Heimatmuseums in Gechingen, ist davon überzeugt, dass die Werkzeuge von dem einst umherziehenden Urmenschen satmmen. Dieser lebte vor 250.000 bis 300.000 Jahren.
"Bei den elf Funden handelt es sich um massive Geröllgeräte und Kernwerkzeuge", sagte der 61-Jährige. Die steinernenen Zeitzeugen seien allesamt Oberflächenfunde und von ihm und einer Mitstreiterin zufällig aufgespürt worden. Das kleinste der keilförmigen Werkzeuge ist demnach etwa 8 Zentimeter groß, das größte Gerät misst 18 Zentimeter. Die Werkzeuge seien von den frühen Großwildjägern etwa zum Zerlegen der Beute benutzt worden.
Erste Überreste des "Homo steinheimensis" wurden in Deutschland 1933 in Steinheim an der Murr (Kreis Ludwigsburg) gefunden. Ob die Werkzeuge tatsächlich von dem Urmenschen stammen, muss noch genauer untersucht werden. Eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Stuttgart teilte mit, dass eine Mitarbeiterin vom Landesdenkmalamt in den kommenden Tagen sowohl die Fundstelle als auch die Werkzeuge anschauen und bewerten will.