Kilometerhohe Aschesäule Vulkan Lewotobi Laki-Laki in Indonesien erneut ausgebrochen
Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki macht den indonesischen Behörden zunehmend Sorgen. Wieder spuckt er eine kilometerhohe Aschewolke in den Himmel. Dieses Mal ist sie fast zehn Kilometer hoch.
Der seit Tagen aktive Vulkan Lewotobi Laki-Laki auf der indonesischen Insel Flores ist erneut ausgebrochen und hat riesige Mengen an Asche und Sand in den Himmel gespuckt. Die Aschewolke sei am frühen Nachmittag (Ortszeit) zunächst etwa vier Kilometer hoch gewesen, teilte die Behörde für Vulkanologie und geologische Gefahren (PVMBG) mit. "Kurz darauf hörten wir ein lautes Grollen und die Aschesäule erreichte eine Höhe von acht bis zehn Kilometern", sagte Hadi Wijaya, der Leiter der Behörde.
Acht Vulkanologen und mehrere Mitarbeiter des Katastrophenschutzes hätten wegen des dichten Ascheregens ihre Posten verlassen müssen. Das Team prüfe derzeit, ob die derzeit geltende Sperrzone in einem Radius von acht Kilometern erweitert werden muss, sagte Wijaya.
Lage eskaliert
Pyroklastische Ströme - Glutlawinen aus Lava, Asche und heißen Gasen - seien zunächst nach Nordwesten geströmt, hätten sich aber mittlerweile in mehrere Richtungen ausgebreitet. Die Lage um den Vulkan eskaliere immer mehr, schrieb die Zeitung "Kompas".
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Auch der lokale Luftverkehr war betroffen, nachdem zwei kleinere Flughäfen auf Flores geschlossen werden mussten. Das PVMBG teilte mit, es stimme sich über die weiteren Maßnahmen mit der Luftfahrtbehörde ab. Anwohner und Touristen waren schon am Donnerstag aufgefordert worden, die Gefahrenzone unbedingt zu meiden. Vulkanasche ist für die Atemwege sehr gefährlich. Menschen in der Region sollten demnach Masken tragen und nach Möglichkeit in Innenräumen bleiben.
Region liegt unter einer dichten Ascheschicht
Bei der bisher schwersten Eruption in der Nacht zum Montag hatte der Lewotobi Laki-Laki Asche und glühendes Gestein kilometerweit geschleudert. Mindestens neun Menschen kamen unter den Trümmern ihrer brennenden Häuser ums Leben. Tausende wurden vertrieben und in Evakuierungszentren untergebracht.
Die gesamte Umgebung ist seither von einer dicken Ascheschicht bedeckt. Auch am Donnerstag gab es einen größeren Ausbruch. Der weltgrößte Inselstaat Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde.
Die Insel Flores, eine der Kleinen Sundainseln, liegt östlich von Bali und ist bei Touristen aus aller Welt beliebt. Der 1.584 Meter hohe Lewotobi Laki-Laki ist seit Ende 2023 wieder aktiv. Er ist der Zwillingsvulkan des 1.703 Meter hohen Lewotobi Perempuan. Die Gipfel der beiden Berge liegen etwa zwei Kilometer voneinander entfernt.
- Nachrichtenagentur dpa