Hitze und Trockenheit Wenn im Urlaub das Wasser knapp wird
In der Hitze wollen sich Einwohner und Touristen erfrischen, doch in vielen Urlaubsländern hat es lange nicht geregnet. Es herrscht Wasserknappheit.
In Deutschland ist Ferienzeit und viele Menschen sind in den Süden gefahren oder geflogen, um dort ihren Urlaub zu verbringen. Doch in weiten Teilen Südeuropas herrschen in diesem Smmer große Hitze und Trockenheit. Das hat auch massive Auswirkungen auf die Wasserversorgung.
Umweltschützer und Experten haben längst Alarm geschlagen. Sie verweisen dabei oft auf die Folgen des Klimawandels. Doch nicht alle Länder und ihre Regionen sind gleich stark von Wasserknappheit betroffen sind. Wo es besonders eng wird und wo man noch nach Herzenslust planschen kann:
Zypern
Auf der beliebten Ferieninsel sieht es in Sachen Wasser schlecht aus: Laut dem zyprischen Umwelt- und Agrarministerium sind die Stauseen und Wasserreservoirs aktuell nur noch zu 36 Prozent gefüllt. 2023 waren sie um die gleiche Jahreszeit zu fast 60 Prozent voll. Konkrete Maßnahmen hat die Regierung bisher nicht ergriffen. Dabei verfügt Zypern unter anderem über Entsalzungsanlagen, mit denen im Notfall zusätzlich Wasser gewonnen werden könnte.
Griechenland
In Griechenland liegen die Wasserstände nach einem regenarmen Winter, anhaltender Trockenheit und großer Hitze aktuell um ein Fünftel niedriger als im Vorjahr um die gleiche Zeit. Jedoch sind nicht alle Gebiete im selben Maß betroffen. Auf Urlaubsinseln wie Mykonos, Paros und auch Santorini ist es derzeit besonders schwierig: Dort gibt es ohnehin wenig Wasser. Nun kommen viele Touristen hinzu, die den Verbrauch zusätzlich nach oben treiben. Sie werden dazu aufgerufen, mit dem Wasser so spsarsam wie möglich umzugehen und etwa Handtücher in Hotels mehrere Tage zu benutzen. Viele Gemeinden behalten sich vor, das Bewässern von Pflanzen, Autowaschen und die Befüllung von Pools zu verbieten.
Italien
In Italien ächzt der Süden seit Wochen unter großer Hitze ächzt, während es im Norden in den vergangenen Monaten deutlich mehr geregnet als gewöhnlich. In etlichen größeren Städten gilt bei Temperaturen von mehr als 35 Grad aktuell Alarmstufe Rot. In Rom, wo jetzt in der Hauptsaison enorm viele Touristen unterwegs sind, bilden sich an den Trinkbrunnen, an denen man sich gratis mit Trinkwasser versorgen kann, lange Schlangen.
Besonders betroffen ist Italiens größte Insel Sizilien. Dort gilt inzwischen mancherorts der Notstand, nachdem es wochenlang nicht geregnet hat. Auch hier gibt es lange Schlangen vor den öffentlich zugänglichen Wasserspendern. Die Becken der Stauseen auf Sizilien waren schon im März nur noch halb so voll wie vor einem Jahr. Möglicherweise muss auch für Touristen das Wasser rationiert werden.
Bulgarien
In Bulgarien herrscht mittlerweile in Dutzenden Dörfern Wasserknappheit. Laut den Wasserwerken liege das daran, weil Trinkwasser zur Bewässerung von Feldern benutzt werde. Schon Mitte Juli wurde im südöstlichen Gebiet Straldscha der Wassernotstand ausgerufen. Allerdings werden trotz des extrem heißen Sommers dieses Jahr kaum Sparmaßnahmen empfohlen oder angeordnet – die Politik ist vielmehr mit einer Dauerregierungskrise und drohenden Neuwahlen beschäftigt.
Türkei
Besonders die Urlaubsregion Bodrum zittert dem heißen August entgegen. Im Sommer kommen dort zur Normalbevölkerung die Touristen hinzu und der Wasserverbrauch steigt um ein Vierfaches.
Spanien
Dank ergiebiger Regenfälle in der ersten Jahreshälfte gibt es in Spanien wieder ausreichend Wasser. Das trifft auch auf die Urlaubsregionen zu. Von der vorausgegangenen mehrjährigen Dürre waren vor allem Katalonien und Andalusien betroffen. Für Urlauber gab es jedoch auch während der Dürre keine wirklichen Einschränkungen.
Das Wasserproblem sei aber noch lange nicht vorbei, warnten die katalanischen Behörden im Mai. Die Stauseen seien im Schnitt noch immer nur zu 25 Prozent gefüllt, hieß es. Die Region mit der Touristenmetropole Barcelona setzt angesichts des Klimawandels auch auf den Bau weiterer Meerwasserentsalzungsanlagen. Diese Strategie verfolgt auch Andalusien mit der Urlaubsregion Costa del Sol. Sechs Entsalzungsanlagen sind dort in Betrieb, weitere in der Planung.
- Nachrichtenagentur dpa