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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Meteorologin erklärt Phänomen im Video Sommer zu kalt? Dieses Phänomen ist schuld daran
Von Sommer war bisher in Deutschland wenig zu spüren. Was dahintersteckt und wann sich das ändern kann, erklärt unsere Wetterexpertin.
Der Sommer ist da – zumindest, wenn es nach dem Kalender geht. Der 21. Juni gilt als kalendarischer Sommeranfang. Aus Sicht der Meteorologen beginnt die wärmste Jahreszeit sogar schon am 1. Juni.
Doch das Wetter in Deutschland war in den vergangenen Wochen alles andere als sommerlich. Ein Tief nach dem anderen brachte viel Niederschlag nach Deutschland, Gewitterfronten zogen über Teile des Lands, Orkan- und Sturmböen richteten teilweise erheblichen Schaden an.
Was hinter dem Extremwetter in Deutschland steckt, welche Rolle die Klimakrise dabei spielt und wann es endlich Sommer wird, erfahren Sie im Video oben.
Das ist Koschaks Klima-Kosmos
Venedigs Kanäle trocknen aus, Sandstürme nehmen Menschen die Luft zum Atmen, in Touristengebieten tauchen blutrote Seen auf, die Hitze nimmt zu und beherrscht uns. Ist das noch Wetter oder schon Klima? Welche Phänomene stecken dahinter? Müssen wir uns jedes Mal Sorgen machen – und was kann der Mensch tun? t-online-Kolumnistin Michaela Koschak nimmt aktuelle Nachrichten und Bilder sowie generelle Phänomene zum Anlass, um zu erklären, was hinter ihnen steckt – in "Koschaks Klima-Kosmos".
Videotranskript lesen
Liebe t-online-User, heute geht es in Koschaks Klima Kosmos darum, wo eigentlich der Sommer geblieben ist.
Meteorologisch gesehen ist ja seit dem 1. Juni Sommer und auch im Kalender steht er mittlerweile. Aber so richtig sommerlich fühlt sich das Ganze draußen nicht an.
Bisher fällt der Juni in weiten Teilen Deutschlands 1 bis 2 Grad zu kalt aus, wenn man sich das klimatologische Mittel anschaut. Und so stabiles Hochdruckwetter mit Sonnenschein, das kennen wahrscheinlich die meisten von Ihnen gar nicht mehr. Das ist sehr lange her, dass es mal ein paar Tage am Stück wirklich ruhiges, sonniges Wetter gab, denn die Wetterlage ist ziemlich eingefahren.
Seit Wochen haben wir es, dass von Süden oder Südwesten immer wieder Tiefdruckgebiete zu uns herein kommen, sehr feuchte, energiereiche, zum Teil heiße Luft bringen, heftige Unwetter, ja lokal brachten. Superzellen waren in den letzten Tagen immer wieder ein Thema, die extremes Wetter brachten und große Schäden.
Auch das Hochwasser im Süden Deutschlands hatte mit dieser Wetterlage zu tun. Und das ist ja schon seit Wochen so der Fall und hat natürlich mit dem Klimawandel zu tun. Diese eingefahrenen Wetterlagen haben mit dem Jetstream zu tun. Der wird immer langsamer und der verursacht die Hoch- und Tiefdruckgebiete am Boden, obwohl er in der Höhe ist. Und somit wird es immer wieder diese gleichen Wetterlagen geben. Und das war in den letzten Wochen der Fall.
Jetzt aber können wir mal wenigstens kurz durchatmen. Montag, Dienstag, Mittwoch sieht es so aus, als ob sich mal ein Hochdruckgebiet über Deutschland einnistet und für ruhiges, sonniges und sommerlich angenehm warmes Wetter sorgen wird. Allerdings auch wieder nur für drei Tage.
So richtig stabil bleibt es nicht. Mitte nächster Woche können dann schon von Süden her wieder neue Tiefdruckgebiete zu uns herein ziehen. Aber vor allem im Norden Deutschlands wird es mal ein bisschen länger ein bisschen freundlicher sein.
Klar ist, damit das Wetter nicht noch extremer wird, damit wir nicht noch mehr Superzellen und Hochwasser in häufigerer Anzahl haben und mit noch mehr Schäden, sollten wir alle effektiven Klimaschutz betreiben. Die Politik, die Wirtschaft und jeder Einzelne von uns wirklich versuchen, ein bisschen bewusster zu leben, weniger Treibhausgase in die Atmosphäre zu pusten, ein bisschen sparsamer zu leben.
Michaela Koschak hat an der FU Berlin Meteorologie studiert und ist vielen Menschen aus dem Fernsehen bekannt. Die 45-Jährige hat unter anderem für Sat.1, MDR und NDR das Wetter präsentiert. Außerdem ist sie Buchautorin. Seit 2019 arbeitet Michaela Koschak auch als Kolumnistin für t-online, kommentiert und erklärt bei uns regelmäßig Wetter- und Klimaphänomene.
- Eigene Recherche
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa