In weiten Teilen Deutschlands Wetterdienst warnt vor gefährlichem Glatteis
Alarmstufe Rot in Deutschland: Gefrierender Regen sorgt am Montag für gefährliches Glatteis. Diese Regionen sind besonders betroffen.
Gefährliches Glatteis sucht zum Start in die Vorweihnachtswoche weite Teile Deutschlands heim. Für Teile aller Bundesländer galten am Montagmorgen deswegen Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Wegen Glatteises seien Verkehrsbehinderungen möglich, Straßen und Schienen könnten stellenweise sogar unpassierbar sein, hieß es.
Der Vorhersage zufolge greifen Ausläufer eines Tiefs südlich von Island zunächst auf den Westen und im Laufe des Montags auch auf den Osten Deutschlands über. "Dabei tritt Glatteisregen auf. Anschließend setzt sich allmählich mildere Luft durch", teilte der DWD mit.
Regen trifft auf durchgefrorene Böden
Wegen des teils bis über 20 Zentimeter tief gefrorenen Bodens könne die Glatteis-Lage längere Zeit andauern. "Die Milderung hat sich mittlerweile im Westen Nordrhein-Westfalens weitgehend durchgesetzt, dort entspannt sich die Glatteissituation zunehmend."
Die Temperaturen steigen in dieser Woche an. Mit der milden Luft kommt auch Regen, der auf den durchgefrorenen Böden für Glätte sorgt. "Die Mitte und der Norden werden am Morgen erreicht – ausgerechnet zum Anrollen des Berufsverkehrs", hatte am Sonntag Sonja Stöckle von der DWD-Wettervorhersagezentrale gesagt.
Zahlreiche Unfälle erwartet
Schon in der Nacht kam es mancherorts auf den Straßen zu witterungsbedingten Unfällen. Bei einem Zusammenstoß von zwei Autos auf schneebedeckter Straße nahe Gaggenau (Kreis Rastatt) wurden vier Menschen verletzt. Eine 34-jährige Fahrerin wurde bei dem Aufprall eingeklemmt und musste von Rettungskräften aus dem Auto befreit werden.
In Rheinland-Pfalz kam es im Rhein-Lahn-Kreis zu Unfällen mit zwei Leichtverletzten. Im Kreis Warendorf in Nordrhein-Westfalen zählte die Polizei zwischen Mitternacht und 3.00 Uhr sieben witterungsbedingte Unfälle mit Sachschaden. Man befürchte weitere Unfälle in den Morgenstunden. "Vielleicht kann der ein oder andere seine Abfahrtszeit ja noch ein bisschen nach hinten verschieben, zumindest bis die Streudienste durch sind", sagte ein Sprecher am frühen Montagmorgen.
Der DWD riet, den Aufenthalt im Freien weitestgehend zu vermeiden. Wer am Montag doch mit dem Auto unterwegs sein muss, sollte seine Fahrweise im Straßenverkehr anpassen. Zudem legt der DWD Autofahrern nahe, vollzutanken und Decken sowie warme Getränke mitzunehmen.
Hier fällt der Schulunterricht aus
Folgen gibt es auch für Schulen, etwa in Niedersachsen: In mehreren Landkreisen und Städten fällt am Montag wegen der "zu erwartenden extremen Wetterbedingungen" an allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen der Unterricht aus.
Das kündigten etwa die Landkreise Celle, Hameln-Pyrmont, Grafschaft Bentheim, Leer, Osterholz, Stade, Wittmund und Vechta sowie die Städte Delmenhorst, Hildesheim und Wolfsburg an – außerdem Stadt und Landkreis Osnabrück. In Stadt und Landkreis Göttingen entfällt der Unterricht an Grund- und weiterführenden Schulen, aber nicht an den berufsbildenden Schulen.
- Nachrichtenagentur dpa