In Indien Nach Massenpanik: Sechs Festnahmen, Prediger verschanzt sich
Über 120 Menschen starben bei einer Massenpanik nach einer Veranstaltung des Hindu-Predigers Bhole Baba. Das Gelände war hoffnungslos überfüllt.
Nach einer Massenpanik in Indien hat die Polizei sechs Verdächtige festgenommen. Über 120 Menschen starben bei dem Unglück, das sich während einer Veranstaltung des Hindu-Predigers Bhole Baba ereignete.
Massenpanik in Indien: Sechs Festnahmen
Grund für die Verhaftungen sei die Beteiligung der Festgenommenen an der Organisation der Veranstaltung und der Sammlung von Spenden, gab der Polizeibeamte Shalabh Mathur bekannt. Der Hindu-Prediger Bhole Baba, über dessen Verantwortung diskutiert wird, steht nicht auf der Fahndungsliste.
Die Panik ereignete sich am 2. Juli bei einer Veranstaltung Babas südöstlich von Neu-Delhi. Augenzeugen und indische Medien berichteten, dass die Opfer zu Tode getreten oder erdrückt wurden. Unter den 121 Todesopfern befinden sich fast ausschließlich Frauen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Prediger verschanzt sich in Kloster
Baba, ein ehemaliger Polizist, wurde seit dem Unglück nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Indischen Medien zufolge habe er sich in ein nahegelegenes Kloster zurückgezogen, dessen Türen verschlossen sind. Sein Anwalt erklärte jedoch, Baba sei nicht auf der Flucht und würde die Anweisungen der Polizei befolgen.
An der Veranstaltung hatten nach Polizeiangaben mehr als 250.000 Menschen teilgenommen, obwohl lediglich 80.000 zugelassen waren. Als die Teilnehmenden nach Ende der Predigt zu den Ausgängen strömten, kam es zu tödlichem Gedränge.
Anhängerinnen sammelten Erde vom Boden, die Baba berührt hatte
Zunächst vermuteten Behörden einen Staubsturm als Ursache für das Unglück; später erklärten sie, es habe begonnen, als Anhängerinnen Erde vom Boden aufgehoben hätten, die Baba berührt hatte.
In Indien kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen bei religiösen Veranstaltungen. Beispiele sind das Feuerwerksunglück im Jahr 2016 in Kerala mit mindestens 112 Toten sowie die Massenpaniken von 2013 und 2008 mit jeweils über hundert Todesopfern in Madhya Pradesh und Jodhpur.
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- Nachrichtenagentur afp