Brückeneinsturz in Baltimore: Was über Schiff und Kollision bekannt ist

Katastrophe in den USA

Was über den Kollaps der Brücke in Baltimore bekannt ist

In der US-Stadt Baltimore hat ein Schiff eine Brücke gerammt. Was ist genau über den Vorfall bekannt? Ein Überblick.

Der Notruf ging mitten in der Nacht ein: Gegen 1.30 Uhr wurde die Polizei in der US-Stadt Baltimore von einem "teilweisen Einbruch" einer Brücke informiert. t-online gibt einen Überblick über die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Vorfall:

Was ist konkret passiert?

In der Nacht wurde die Francis Scott Key Bridge von einem Schiff gerammt, wodurch die Brücke teilweise einstürzte. Aufnahmen in sozialen Medien zeigen, wie ein Schiff auf einen der Brückenpfeiler auffährt. Warum genau es zu der Kollision kam, ist noch unklar.

Die Schiffseigner teilten der "New York Times" mit, dass die Ursache noch ermittelt werden müsse. Laut Polizei gibt es bisher keine Anzeichen dafür, dass die Brücke absichtlich gerammt wurde oder dass es sich um einen Terroranschlag handelt.

Um welche Brücke handelt es sich?

Die Francis Scott Key Bridge führt über den Hafen der Metropole im Nordosten der USA. Sie ist seit 1977 in Betrieb und insgesamt 2.770 Meter lang. Bei der Konstruktion handelt es sich um einen sogenannten Fachwerk-Durchlaufträger. In dieser Bauweise war die Brücke die drittlängste der Welt.

Benannt ist sie nach Francis Scott Key, der den Text für die amerikanische Nationalhymne, dem "Star-Spangled Banner", schrieb. Wie lange der Wiederaufbau der Brücke dauern wird, konnte Bürgermeister Brandon Scott noch nicht sagen. Zunächst gelte es, alle vermissten Personen zu finden, sagte Scott in einer Pressekonferenz am Morgen.

Was ist über das Schiff bekannt?

Es handelt sich um ein Containerschiff mit dem Namen "Dali", das unter der Flagge Singapurs unterwegs war. Das Schiff ist rund 300 Meter lang und 48 Meter breit. Es war laut den Portalen "Vesselfinder" und "Marine Traffic" auf dem Weg von Baltimore nach Sri Lanka in den Hafen von Colombo. Gechartert wurde es laut dem Sender CNN von dem dänischen Logistikunternehmen A. P. Møller-Mærsk. Mehr über das Schiff lesen Sie hier.

Wie viele Opfer und Vermisste gibt es?

Nach Angaben der Feuerwehr in Baltimore werden zwischen 7 und 20 Personen vermisst. Feuerwehrchef James Wallace betonte in einer Pressekonferenz allerdings, dass die Lage weiter dynamisch sei. Mittlerweile konnten laut Wallace zwei Personen aus dem Wasser gerettet werden, eine sei dabei unverletzt, die andere befinde sich in einem "ernsten Zustand". Es sei noch unklar, wie viele Autos sich auf der Brücke zum Zeitpunkt des Einsturzes befanden.

Die Besatzung des Schiffes sei hingegen unverletzt, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf eine Mitteilung des Schiffseigners. Inzwischen ist allerdings klar, dass sich auch Arbeiter auf der Brücke befunden haben, die dort Betonarbeiten vornahmen. Im Notruf, über den CBS News berichtete, ist von 13 Arbeitern die Rede. Die Zahl wurde aber noch nicht offiziell bestätigt.

Ein großes Problem sei die Temperatur: Die gefühlte Außentemperatur betrage unter minus 1 Grad Celsius, erklärte Feuerwehrsprecher Kevin Cartwright dem Sender CNN, die gefühlte Wassertemperatur sogar noch darunter. Das könne ein Risiko für die Taucher darstellen, sagte Cartwright. Laut Feuerwehrchef Wallace werden bei der Suche auch Unterwasserdrohnen eingesetzt.

Der US-Verkehrsminister, Pete Buttigieg, teilte auf der Plattform X mit, dass der Bund den lokalen Behörden seine Hilfe angeboten habe. Der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, verhängte darüber hinaus den Ausnahmezustand.

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Wie konnte es zu dem Unfall kommen?

Wie ABC News berichtet, hat der US-Geheimdienst CISA (Cybersecurity and Infrastructure Security Agency) eine Warnung des Schiffes "Dali" erhalten, bevor das tragische Unglück geschah. Dem Bericht zufolge verlor der Frachter beim Verlassen des Hafens von Baltimore die Kontrolle aufgrund eines Antriebsausfalls. Im Bericht heißt es: "Das Schiff teilte dem MD Departement of Transportation (MDOT) mit, dass es die Kontrolle über das Schiff verloren habe und ein Zusammenstoß mit der Brücke möglich sei". Es folgt: "Das Schiff prallte gegen die Brücke und sie stürzte vollständig ein."