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Erdbeben in der Türkei und Syrien: Überleben nach 177 Stunden


Erdbeben in der Türkei und Syrien
Überleben nach 177 Stunden

Von dpa, afp, reuters, cha

Aktualisiert am 13.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Nach Tagen des Zitterns: Aufnahmen zeigen die dramatische Rettung. (Quelle: Glomex)

Nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien werden weiter Überlebende geborgen. Doch auch die Totenzahl steigt. Es ist ein Rennen gegen die Zeit.

Es grenzt an ein Wunder: Sieben Tage nach den verheerenden Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet konnten weitere Menschen aus den Trümmern geborgen werden. Einsatzkräfte retteten etwa in Hatay eine türkische Frau nach 177 Stunden. Bilder der Agentur Reuters zeigen einen der Söhne der geborgenen Saadet Sendag, wie er sich über die Rettung seiner Mutter freut.

In der Südosttürkei wurde eine Frau nach 170 Stunden lebend geborgen. Die Retter holten die 40-Jährige am Montagmorgen in Gaziantep aus der Ruine eines fünfstöckigen Hauses hervor, wie der Staatssender TRT berichtete.

Ebenfalls in der Osttürkei wurden ein Junge und eine 62-jährige Frau nach 163 Stunden aus den Trümmern geborgen. Der siebenjährige Mustafa und die Frau seien am späten Sonntagabend an zwei verschiedenen Orten in der Provinz Hatay gerettet worden. Das meldete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Montagmorgen.

Mehrere Kinder unter den Geretteten

In der Provinz Kahramanmaraş wurde ein 45-jähriger Mann gerettet, der 162 Stunden verschüttet gewesen war. Während der Rettungsarbeiten erzählte der Mann den Rettungskräften, dass er auf den Ofen neben sich geschlagen habe, um mit Geräuschen auf sich aufmerksam zu machen, wie es hieß. 158 Stunden musste ein zehnjähriger Junge in der Stadt Adimayan auf Rettung warten. Sein erster Wunsch, Fruchtgummis zu bekommen, habe die Herzen der Retter berührt.

Sechs Tage nach dem Beben konnten Einsatzkräfte aus El Salvador zusammen mit einheimischen Helfern im Süden der Türkei einen kleinen Jungen und eine junge Frau lebend aus den Trümmern bergen. Der etwa fünfjährige Junge und die etwa 30 Jahre alte Frau seien mehr als 150 Stunden unter einem eingestürzten Gebäude eingeschlossen gewesen, teilte der salvadorianische Präsident Nayib Bukele am Sonntag bei Twitter mit.

Er veröffentlichte zudem ein Video der Bergungsaktion in Sehit Aileleri in der Provinz Kahramanmaraş. Der Junge und die Frau wurden nach ihrer Rettung in ein Krankenhaus eingeliefert.

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Wettlauf gegen die Zeit

Normalerweise kann ein Mensch höchstens 72 Stunden ohne Wasser auskommen. Hinzu kommen winterliche Temperaturen in der Region. Doch die Retterinnen und Retter geben nicht auf. So konnten sie in der türkischen Provinz Hatay einen sieben Monate alten Jungen nach 140 Stunden unter den Trümmern lebend retten. Das berichtet der Staatssender TRT. Helfer hätten das Kind weinen gehört und seien so auf es aufmerksam geworden.

In Antakya sei ein fünf Monate altes Baby nach 134 Stunden lebend aus den Trümmern geholt worden, berichtete der staatliche türkische Fernsehsender TRT. Das sichtlich entkräftete Kind wurde nach seiner Befreiung an Rettungssanitäter übergeben. Mehr dazu lesen Sie hier. In der Stadt Kahramanmaraş wurde ein neun Jahre alter Junge nach rund 120 Stunden gefunden.

Auch wenn die Überlebenschancen mit jeder Stunde sinken, geben die Einsatzkräfte die Hoffnung nicht auf. In der Provinz Kahramanmaraş arbeiten Helferinnen und Helfer fieberhaft weiter. Dort wird eine Mutter mit ihrer Tochter und einem Säugling noch lebend unter den Trümmern vermutet. Suchhunde hätten angeschlagen, berichtete der Sender CNN Türk.

Am frühen Montagmorgen vor einer Woche hatte das erste Beben der Stärke 7,7 um 2.17 Uhr (MEZ) die Region erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6. Die Zahl der bestätigten Toten liegt inzwischen bei mehr als 35.000, davon in Syrien laut Weltgesundheitsorganisation WHO mindestens 5.900. Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths rechnete am Sonntag sogar mit bis zu 50.000 Toten. Tausende werden noch vermisst. Mehr zu der Situation im Erdbeben-Gebiet lesen Sie in unserem Newsblog.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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