Selfie ging viral Gorilla-Star Ndakasi stirbt in den Armen ihres Pflegers
Ein Foto des Gorillas faszinierte 2019 Menschen weltweit. Nun ist Ndakasi im Nationalpark gestorben, in dem sie mehr als ein Jahrzehnt lang zu Hause war. Ihre letzten Minuten wurden in einem bewegenden Foto festgehalten.
Ein Nationalpark trauert um seinen Star: Gorillaweibchen Ndakasi ist in den Armen ihres Pflegers gestorben. Mehr als ein Jahrzehnt lang lebte sie im Senkwekwe Center im Virunga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo. Berühmt wurde sie durch ein Selfie, das Menschen weltweit faszinierte.
Das Foto, das Ndakasi weltweit berühmt machte, ging 2019 viral. Das Gorillaweibchen stand darauf neben einem weiteren Gorilla aufrecht auf den Füßen. Die beiden blickten gezielt in die Kamera, schienen beinahe zu grinsen. Die Netzgemeinde feierte die Aufnahme als Zeichen für die Menschlichkeit der Tiere. Ranger Mathieu Shamavu schoss das Foto.
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Ndakasi blieb fotogen: Der Park dokumentierte ihr Leben mit zahlreichen Fotos, der Gorilla ist außerdem Star in mehreren Dokumentationen. Auch ihr letzter Atemzug wurde so mit der Kamera festgehalten.
Der Nationalpark veröffentlichte eine lange und herzliche Stellungnahme zu Ndakasis Tod. Mit tiefer Trauer gebe man den Tod des "geliebten verwaisten Berggorillas Ndakasi" bekannt, heißt es darin. Bereits am Abend des 26. Septembers sei der Gorilla nach langer Krankheit gestorben, zuletzt habe sich ihr Zustand rapide verschlechtert.
Sie habe in den "liebevollen Armen" ihres Pflegers Andre Bauma ihren letzten Atemzug getan. "Ihr verspieltes Wesen erinnerte die Welt daran, wie sehr wir uns in diesen Tieren wiederfinden."
Milizen töteten Ndakasis Mutter
Im April 2007 wurde Ndakasi im Alter von zwei Monaten von Mitarbeitern des Parks gefunden. Sie habe sich damals an den toten Körper ihrer Mutter geklammert, die wenige Stunden zuvor von Milizen getötet worden war. Der im Nationalpark tätige Pfleger Bauma kümmerte sich fortan um das Gorilla-Baby. Nächtelang habe er die kleine Ndakasi im Arm gehalten und getröstet.
Da sie vom Verlust ihrer Familie traumatisiert war, konnte Ndakasi nicht mehr in die freie Wildbahn zurückkehren. Sie wurde mit anderen verwaisten Gorillas in einem Zentrum des Parks betreut.
Der Virunga-Nationalpark liegt im Osten des Kongos an der Grenze zu Uganda und Ruanda. Das Unesco-Weltkulturerbe ist berühmt für die stark gefährdeten Berggorillas, die nur in diesen drei Ländern leben. Nach Angaben des World Wide Fund for Nature gibt es noch etwa 1.000 Berggorillas.
- Stellungnahme des Virunga Nationalparks
- Instagram-Profil des Parks
- Nachrichtenagentur dpa