Erster Angriff in Deutschland? Wolf soll Mann gebissen haben
In Niedersachsen soll es auf einem Friedhof zu einem Wolfsangriff gekommen sein. Ein 55-jähriger Mann wurde verletzt. Es wäre der erste Angriff seit der Rückkehr der Tiere vor über 15 Jahren.
Ein Wolf soll nach Polizeiangaben im niedersächsischen Bülstedt einen Mann in die Hand gebissen haben. Wie die Beamten unter Verweis auf die Angaben des 55-jährigen Gemeindemitarbeiters mitteilten, soll das Tier sich ihm bei Arbeiten an einem Zaun in einer Grünanlage von hinten genähert und nach seiner Hand geschnappt haben. Weitere drei Wölfe eines Rudels hätten dies demnach beobachtet.
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Nordwestlich von Bremen
Der Vorfall ereignete sich am Dienstagvormittag am Friedhof des Bülstedter Ortsteils Steinfeld, einem kleinen Dorf etwa 35 Kilometer nordwestlich von Bremen. Der 55-Jährige hatte nach eigenen Angaben während der Arbeit an dem Zaun am Boden gekniet und mit der Hand nach hinten gefasst. Dabei bemerkte er, dass diese festgehalten wurde. Als er sich umblickte, sah er den Wolf, der nach seiner Hand schnappte.
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Die anderen drei Wölfe verfolgten dies laut Schilderung mit einigem Abstand. Der Mann befreite sich und vertrieb die Wölfe. Später ging er wegen leichter Handverletzungen zu einem Arzt.
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Wie die Polizei in Rotenburg (Wümme) weiter mitteilte, will das Wolfsbüro des Landes Niedersachsen am Donnerstag weitere Informationen veröffentlichen. Laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) kam es zwischen 1950 und 2000 in Europa zu 59 Angriffen, bei denen neun Menschen starben. Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland im Jahr 2000 wurde bislang kein einziger Angriff auf Menschen gemeldet.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa