Fast 50 Opfer "Geiler, einsamer Delfin" greift Badegäste an
Auf der Suche nach einer Partnerin greift ein Delfin in Japan immer wieder Badegäste an. Laut Experten gleicht die Zerstörungskraft der Tiere der von Bären.
In der Wasaka-Bucht in Japan kommt es seit 2022 immer wieder zu Angriffen von Delfinen auf Badegäste. Bislang seien bereits 47 Menschen von den Tieren attackiert worden. Bei den fast 50 Angriffen trugen die Strandbesucher bislang Bisse an den Händen, Knochen- und Rippenbrüche und weitere Wunden davon, die genäht werden mussten. Zuerst berichtete die "Bild"-Zeitung.
Der Direktor des Echizen Matsushima Aquariums in Fukui, Ryoichi Matsubara, ordnet die Übergriffe nur einem einzigen männlichen indopazifischen Großen Tümmler zu. Matsubara zufolge äußere der Delfin auf diese Art sein Paarungsverhalten. In den vergangenen Jahren wurde beobachtet, wie er versuchte, "seine Genitalien gegen Menschen zu drücken". Die Folge: Rettungsschwimmer suchen nun regelmäßig das Wasser nach Flossen ab und ein Schild warnt die Strandbesucher vor der Gefahr, wie RTL berichtete.
Delfine können bei der Paarung "sehr wild" sein
Putu Mustika, eine Dozentin und Meeresforscherin an der James Cook University, erklärt: Delfine können bei der Paarung "sehr wild" sein. So könnte es sich bei den Angriffen des Delfins um den Versuch handeln, sich fortzupflanzen, erklärte die Meeresforscherin. Demnach könne es sich bei dem Exemplar in der Wasaka-Bucht um einen "geilen, einsamen Delfin" handeln, so die Expertin. Menschen, die dem Delfin dann zu nahe kommen, könnten ihn zusätzlich reizen. Aufgrund der körperlichen Stärke könnte dieser die Menschen dann verletzen, wie die Vorfälle in Japan zeigen.
Zwar sind Delfine eigentlich Rudeltiere, aber auch Einzelgänger kommen vor, die den Kontakt zu Menschen suchen. Allerdings sollten die Menschen vorsichtig sein und nicht versuchen, mit dem Tier zu interagieren. "Menschen würden weglaufen, wenn es ein Bär wäre. Es gibt keinen Unterschied zwischen Delfinen und Bären hinsichtlich der Zerstörungskraft", erklärt Ryoichi Matsubara.