DLRG warnt Gefährliches Tier vermehrt sich in der Ostsee
Sie besitzt weder Gehirn noch Herz, aber dafür kann sie heftige Schmerzen auslösen: die Feuerqualle. Diese wird jetzt immer häufiger in der Ostsee gesichtet.
An der Ostseeküste in Schleswig-Holstein tauchen nach Medienberichten aktuell vermehrt Feuerquallen auf. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) registrierte allein am vergangenen Wochenende mehr als 80 Fälle, in denen Menschen nach dem Kontakt mit Feuerquallen beim Baden behandelt werden mussten, wie der NDR berichtet. Betroffen sind etwa der Südstrand auf Fehmarn und die Kieler Förde.
Der Grund ist laut DLRG ablandiger Wind: "Der Wind drückt das Oberflächenwasser weg und mit dem Unterwasser kommen dann die Quallen", erklärt Peter Bolle vom DLRG dem NDR. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Quallen haben die Feuerquallen einen gelbbraun gefärbten Schirm.
Gegen das Brennen der Haut nach einem Kontakt empfiehlt die DLRG: Rasierschaum auf die betroffene Stelle auftragen, einwirken lassen und anschließend mit einem stumpfen Gegenstand abstreifen.
Immer mehr Feuerquallen an den Ostseeküsten
Die erhöhte Feuerquallenfrequenz an den Ostseeküsten ist kein neues Phänomen. Seit Jahren registrieren Forscher einen starken Anstieg der Nesseltiere. Demnach gehen Forschende davon aus, dass der Klimawandel Grund für das erhöhte Aufkommen ist. Weil der Stoffwechsel der Tiere in warmen Gewässern besser funktioniert, schadet der Klimawandel und der dadurch resultierende Temperaturanstieg der Meere ihnen nicht.
Die Feuerqualle besitzt, wie jede Qualle, weder ein Gehirn noch ein Herz. Mit ihren teils meterlangen, für das Auge unsichtbaren Fäden, an denen sich sogenannte Nesselkapseln befinden, dringt sie bei Berührung mehrere Millimeter in die Haut ein. Dabei wird ein Gift injiziert, das die Schmerzen verursacht.
- Nachrichtenagentur dpa
- ndr.de: "Mehr Feuerquallen an Schleswig-Holsteins Ostseeküste"
- prosieben.de: "Der große Glibber: Quallen erobern die Weltmeere"