In Österreich Joggerin durch Bissattacke getötet – Hund eingeschläfert
Nach einer tödlichen Beißattacke auf eine Joggerin in Österreich ist der Hund, der sie anfiel, eingeschläfert worden. Die Landespolitik will indes ihre Regeln für Hundehalter überdenken.
Der Hund, der in Österreich eine Frau getötet hat, ist auf Anordnung der Bezirksbehörde eingeschläfert worden. Zuvor hatte die Gemeinde angekündigt, dass die Haltung des Tieres der Besitzerin untersagt werde und ihr der Hund abgenommen werde. Die Ehefrau der Hundebesitzerin hatte der österreichischen Zeitung "Krone" gesagt, dass sie den Hund freiwillig einschläfern ließen.
Die Beißattacke des Hundes hatte sich bereits am Montag ereignet. Wie die Polizei berichtete, sei eine Frau beim morgendlichen Joggen von dem American Staffordshire Terrier zu Tode gebissen worden. Die 60-Jährige erlitt durch den Angriff des Hundes in Naarn im Bundesland Oberösterreich mehrere Verletzungen. Als der Notarzt eintraf, war sie bereits tot.
Zuvor hatte die Besitzerin vergeblich versucht, ihren Hund wegzuzerren und erlitt dabei selbst schwere Verletzungen. Sie schaffte es jedoch, ihr Tier in das Haus zurückzubringen und Einsatzkräfte zu alarmieren, sagte eine Polizeisprecherin der dpa. Die beiden Frauen sollen Berichten zufolge Nachbarinnen gewesen sein.
Hundehalterin in Klinik
Die Hundehalterin wurde in die Universitätsklinik in Linz gebracht. Nach Angaben der Polizei war es noch nicht möglich, die Frau zu befragen. Deshalb sei der genaue Ablauf des Vorfalls noch nicht klar.
In drei österreichischen Bundesländern ist für die Haltung von potenziell gefährlich eingestuften Rassen wie dem American Staffordshire Terrier eine Genehmigung oder eine Hundeführerscheinprüfung nötig. Oberösterreich gehört nicht dazu: Dort müssen alle Hundebesitzer lediglich einen Kurs absolvieren. Behörden können aber anordnen, dass einzelne Tiere nur mit Beißkorb und Leine in die Öffentlichkeit dürfen, falls sie durch Aggressivität auffallen.
Landespolitik will geltende Regeln überdenken
Der American Staffordshire Terrier von Naarn sei zuvor nicht als aggressiv aufgefallen, sagte der Bürgermeister der Gemeinde, Martin Gaisberger. Die Halterin und ihre Partnerin besitzen laut Gaisberger mehrere erwachsene Hunde sowie einen Wurf Junge.
Dennoch will die Landespolitik die geltenden Regelungen nun überdenken. "Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern müssen mit Fachleuten Gesetz und Vollzug kritisch durchleuchten", sagte der für Tierschutz zuständige Landesminister Michael Lindner.
In Deutschland ist es generell verboten, American Staffordshire Terrier einzuführen. Die Haltung dieser sogenannten Kampfhunde ist in den meisten deutschen Bundesländern nur mit Genehmigung von Behörden erlaubt. In Brandenburg und Bremen darf diese Rasse hingegen gar nicht gehalten werden.
Dass aggressives Verhalten nicht immer mit der Hunderasse, sondern oftmals auch mit der Erziehung durch den Menschen zusammenhängt, erklärt eine Tierpsychologin im t-online-Interview.
- Nachrichtenagentur dpa
- puls24.at: "Kampfhund tötete Joggerin in Oberösterreich"
- krone.at: "Hund biss Frau tot: Opfer ist direkte Nachbarin" (kostenpflichtig)