Kalifornien | Seeotter attackiert Surfer vor kalifornischer Küste

An den Stränden bei San Francisco

Aggressiver Seeotter terrorisiert Surfer in Kalifornien

Vor der kalifornischen Küste treibt ein Seeotter sein Unwesen und greift sogar Surfer an. Die Küstenwache will drastische Maßnahmen ergreifen.

Von Tierangriffen in der Natur hat man schon öfter gehört. Ob es ein Bär ist, der Wanderer angreift oder ein Hai, der es auf Schwimmer abgesehen hat. Seltener sind allerdings Otter-Angriffe. Die gibt es seit einigen Wochen an einem Strand in der Nähe der kalifornischen Metropole San Francisco.

Dort ist das Otterweibchen unterwegs, dem die kalifornischen Behörden den Namen "841" zugewiesen haben. Mehrere Aufnahmen zeigen das Tier, wie es auf Surfer vor der Küste Kaliforniens zuschwimmt, sich auf ihre Surfbretter legt und wahlweise ins Brett beißt oder versucht, auf die Wassersportler loszugehen. Seit Mitte Juni gab es mehrere Angriffe von "841" auf Surfer.

Otter soll eingefangen werden

Joon Lee war eines der Opfer eines Otterangriffs. "Zuerst fand ich es noch süß, als der Otter auf mich zukam", erzählt er der "Los Angeles Times". Dann allerdings habe sich das Tier in seinem Surfbrett verbissen. "Und dann rannte der Otter auf mich zu und versuchte, die Leine zwischen meinem Fuß und dem Surfbrett durchzubeißen", erinnert sich der Surfer.

Weil die Angriffe der fünfjährigen Otterdame zunehmen, muss jetzt das California Department of Fish and Wildlife eingreifen. "Angesichts des zunehmenden Risikos für die öffentliche Sicherheit wurde ein Team des Monterey Bay Aquariums entsandt, um das Tier einzufangen", erklärte eine Sprecherin der Behörde.

Behörde könnte Otter einschläfern

Eskalieren könnte die Lage, wenn "841" einen Menschen beißt. Dann müsste das California Department of Fish and Wildlife das Tier fangen und einschläfern, berichtet die "Los Angeles Times". In den Augen der Behörde tragisch – denn die Population Kalifornischer Seeotter vor der kalifornischen Küste erholt sich nur langsam. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden die Tiere so stark bejagt, dass sie kurz vor der Ausrottung standen.

Mittlerweile leben wieder 3.000 Kalifornische Seeotter vor der US-amerikanischen Westküste. Normalerweise sind sie scheu und halten sich von Menschen fern. Für "841" gilt das allerdings nicht. Der weibliche Seeotter wurde im Marine Wildlife Veterinary Care and Research Center in Santa Cruz geboren und später ausgesiedelt.

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Eigentlich waren Forscherinnen und Forscher davon ausgegangen, dass sich das Tier gut in der freien Wildbahn eingelebt hatte. Warum der Otter so auf Menschen fixiert ist, wissen die Behörden nicht – ihres Wissens haben Strandbesucher und Schwimmer Otter "841" nicht gefüttert. Sorgen machen sie sich trotzdem. Denn obwohl sie niedlich aussähen, seien Otter Raubtiere. "Sie haben einen kräftigen Kiefer, mit dem sie Muscheln knacken können", erklärte ein Sprecher der Behörde.