In Vietnam Forscher entdecken neue farbenfrohe Krokodilmolchart
Eine neue Molchart wurde in Vietnam entdeckt. Forscherinnen und Forscher kämpfen jetzt um das Überleben der gefährdeten Art.
Im Süden von Vietnam ist eine bisher unbekannte Art von Krokodilmolch entdeckt worden. Die Amphibie mit leuchtend orangem Kopf sowie orangefarbenem Streifen und Punkten auf dem Rücken wurde im vergangenen Jahr von einem vietnamesisch-deutschen Forscherteam in der Ngoc Linh Nature Reserve aufgespürt.
Das Schutzgebiet gilt als Hotspot der Amphibienvielfalt. Eine Studie zu dem spektakulären Tier wurde jetzt im Fachjournal "Zoo Keys" veröffentlicht. Der Krokodilmolch bekam den wissenschaftlichen Namen Tylototriton ngoclinhensis.
"Dies ist eine außergewöhnliche Entdeckung, da es sich um eine der farbenprächtigsten Arten der Gattung Tylototriton handelt", wurde Hauptautor Trung My Phung in einer Mitteilung zitiert. Zum ersten Mal sei eine Krokodilmolchart aus dem zentralen Hochland Vietnams nachgewiesen worden. Die Entdeckung in Höhen von mehr als 1800 Metern stelle zudem einen Höhenrekord für die gesamte Gattung dar.
Art gilt als "stark gefährdet"
Um die gerade erst entdeckte Art vor dem Aussterben zu bewahren, arbeite das Team bereits an Zuchtmaßnahmen zu seiner Erhaltung. Denn der Krokodilmolch aus Ngoc Linh gehöre zur Gruppe der sogenannten mikroendemischen Arten, die aufgrund ihres winzigen Verbreitungsgebietes und ihrer vermutlich geringen Populationsgröße am stärksten bedroht seien.
"Bedauerlicherweise dürfte neben seiner besonderen zoogeografischen Lage und Seltenheit auch sein besonders farbenfrohes Erscheinungsbild ihn für illegale Sammler äußerst attraktiv machen", warnten die Experten. In ihrer Studie raten sie, Tylototriton ngoclinhensis in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als "stark gefährdet" einzustufen.
Eine weitere kürzlich entdeckte mikroendemische Krokodilmolchart (Tylototriton vietnamensis) sei bereits erfolgreich vermehrt worden, sagte Co-Autor Stefan Ziegler, Aquariumskurator und Vietnam-Projektkoordinator des Kölner Zoos. Insgesamt seien schon mehr als 350 Individuen erfolgreich gezüchtet worden.
- Nachrichtenagentur dpa