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Hitzetote: Beunruhigender Trend der letzten Jahre – Übersterblichkeit


Neue Studie
Besonders viele Menschen von 2018 bis 2020 an Hitze gestorben

Von dpa
Aktualisiert am 01.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Menschen schützen sich mit Regenschirmen vor der Sonne: Hohe Temperaturen können das Herz-Kreislauf-System stark belasten.Vergrößern des Bildes
Menschen schützen sich mit Regenschirmen vor der Sonne: Hohe Temperaturen können das Herz-Kreislauf-System stark belasten. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)

Forscher sind auf einen beunruhigenden Trend gestoßen: Zum ersten Mal sorgte Hitze in drei Jahren nacheinander für eine Übersterblichkeit.

Hohe Sommertemperaturen haben einer Studie zufolge in den Jahren 2018 bis 2020 jeweils zu Tausenden hitzebedingter Sterbefälle in Deutschland geführt. Zum ersten Mal seit Beginn des Untersuchungszeitraums im Jahr 1992 sei eine Übersterblichkeit aufgrund von Hitze in drei aufeinanderfolgenden Jahren aufgetreten, schrieben Forschende von Robert Koch-Institut (RKI), Umweltbundesamt (Uba) und Deutschem Wetterdienst (DWD) am Freitag im "Deutschen Ärzteblatt".

Hohe Temperaturen können unter anderem das Herz-Kreislauf-System stark belasten und bestehende Beschwerden, wie etwa Atemwegserkrankungen, verstärken. Da Hitze nur selten als direkte Todesursache erkannt wird, nutzten die Studienautoren für ihre Analyse statistische Verfahren.

Besonders 2018 gab es viele Hitzetode

Besonders stark war der Effekt vor vier Jahren, dem zweitwärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881. "Insbesondere das Jahr 2018 liegt mit einer geschätzten Anzahl von etwa 8.700 hitzebedingten Sterbefällen in einer ähnlichen Größenordnung wie die historischen Hitzejahre 1994 und 2003 (jeweils rund 10.000 Sterbefälle)", schreiben die Forschenden.

2018 habe es in Deutschland eine ungewöhnlich lange Hitzeperiode gegeben, es seien zudem auffallend hohe Wochenmitteltemperaturen in diesem Zeitraum gemessen worden. Für 2019 schätzen die Forscher 6.900 hitzebedingte Sterbefälle, für 2020 sind es 3.700. Für das Jahr 2021 sei keine signifikant erhöhte hitzebedingte Sterblichkeit ermittelt worden.

Forscher sehen gewisse Anpassung an Hitze

Seit 1992 sei der Einfluss der hohen Temperaturen auf die Sterblichkeit insgesamt leicht zurückgegangen, heißt es in der Studie. Das weise auf eine gewisse Anpassung an die Hitze hin. "Denkbar sind zum Beispiel individuelle Verhaltensänderungen durch stärkere Sensibilisierung, wie etwa das Tragen luftiger Kleidung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr oder das Aufsuchen schattiger oder klimatisierter Räume."

Dennoch zeigen die Jahre 2018 bis 2020, dass "Hitzeereignisse weiterhin eine ernstzunehmende Bedrohung für die Gesundheit der Menschen in Deutschland sind". Der Umgang mit Hitzeperioden in Deutschland müsse deutlich verbessert und vulnerable Bevölkerungsgruppen adäquat geschützt werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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