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Amazonas: Schicksal von Vermissten ungewiss – Leichen gefunden?


Drama um vermissten Journalisten
Schicksal von Vermissten im Amazonasgebiet ungewiss

Von afp, ne

Aktualisiert am 14.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Einsatzkräfte bei der Suche nach dem britischen Journalisten Dom Phillips und seinem Begleiter Bruno Pereira in Brasilien: Die beiden werden seit über einer Woche vermisst.Vergrößern des Bildes
Einsatzkräfte bei der Suche nach dem britischen Journalisten Dom Phillips und seinem Begleiter Bruno Pereira in Brasilien: Die beiden werden seit über einer Woche vermisst. (Quelle: Bruno Kelly/reuters)

Was ist mit dem im Amazonas vermissten britischen Journalisten und seinem Begleiter passiert? Was der brasilianische Präsident sagt, lässt alle Hoffnungen sinken. Doch die Polizei dementiert.

Das Schicksal des im Amazonasgebiet vermissten britischen Journalisten und eines Indigenen-Experten ist ungewiss. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro sagte laut Medien: "Es gibt Hinweise darauf, dass den Vermissten Schreckliches angetan wurde." Es seien menschliche Überreste im Fluss gefunden worden, die bereits zur DNA-Untersuchung in Brasília seien, so Bolsonaro. Gut eine Woche nach dem Verschwinden wurden laut Medien zufolge persönliche Gegenstände der beiden gefunden. Widersprüchliche Berichte gab es am Montag dazu, dass angeblich die Leichen der Vermissten gefunden wurden.

Feuerwehrleute sollen in einem Überschwemmungsgebiet am Itaquaí-Fluss im Wasser unter anderem die Krankenversicherungskarte des brasilianischen Experten Bruno Pereira entdeckt haben. Das berichtete etwa das Portal "G1" unter Berufung auf die Polizei. Gefunden wurden demnach außerdem ein Rucksack des Journalisten Dom Phillips sowie Kleidung und Schuhe beider Männer.

Bei Recherchen verschwunden

In der Umgebung des Fundorts, nahe der Grenzen mit Kolumbien und Peru, war den Angaben zufolge ein Boot eines bereits festgenommenen Verdächtigen entdeckt worden. Die Gegenstände, darunter ein Laptop, seien an einen Baum gebunden gewesen, berichteten brasilianische Medien unter Berufung auf einen Feuerwehrsprecher. Im Zuge der Ermittlungen werde in dem Gebiet weiter getaucht.

Während Polizisten zu einer weiteren Suchaktion aufbrachen, demonstrierten Ureinwohner aus der Gegend des Vale do Javari am Montag gegen die Regierung Bolsonaro – sie wandten sich gegen die Invasion von indigenen Gebieten und verteidigten die Arbeit von Phillips und Pereira, wie die Zeitung "Folha de S. Paulo" berichtete.

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Phillips und Pereira waren nach Angaben einer regionalen Ureinwohner-Organisation nicht wie geplant am 5. Juni mit dem Boot in der Stadt Atalaia do Norte im äußersten Westen Brasiliens angekommen. Zuvor hatte Pereira bei der Polizei gemeldet, mehrmals bedroht worden zu sein. Indigene, Familienangehörige, Freunde und Kollegen äußerten sich besorgt, die Suche nach den zwei Vermissten sei schleppend angelaufen und werde nicht entschlossen genug geführt. Das UN-Menschenrechtsbüro forderte die brasilianischen Behörden auf, die Bemühungen zu verstärken.

Berichte widersprechen sich

Phillips lebt seit 15 Jahren in Brasilien und hat unter anderem für die britische Zeitung "The Guardian" gearbeitet. Mit Pereira, der auch für die Indigenen-Behörde in der Region tätig war, war er zuvor bereits im schwer zugänglichen Javari-Tal gereist, in dem nun nach ihnen gesucht wurde. Zuletzt recherchierte der 57-Jährige für ein Buch über den Schutz des Amazonasgebiets.

Während etwa das brasilianische Nachrichtenportal "G1" unter Berufung auf die Ehefrau des Reporters berichtete, die Leichen der beiden Männer seien gefunden worden, dementierten die Bundespolizei und der Dachverband der Indigenen entsprechende Informationen.

Ein Mitarbeiter des brasilianischen Botschafters in London teilte Phillips' Familie einem Bericht der britischen Zeitung "The Guardian" zufolge am Montag am Telefon mit, dass zwei Leichen, bei denen es sich um die der Vermissten handeln könnte, gefunden worden seien. "Er beschrieb den Ort nicht und sagte nur, dass es im Regenwald gewesen sei und dass sie an einen Baum gefesselt gewesen und noch nicht identifiziert worden seien", zitierte der "Guardian" Paul Sherwood, Phillips' Schwager.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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