Bootsunglück im Atlantik Dutzende Migranten vor Kanaren ertrunken
Bei einem Bootsunglück vor den kanarischen Inseln sind vermutlich fast 40 Migranten gestorben. Die Küstenwache konnte eine Frau retten. Zwei Leichen wurden bislang geborgen.
Vor den spanischen Kanaren sind vermutlich fast 40 Migranten nach dem Kentern ihres Schlauchbootes ertrunken. Dies teilte die einzige Überlebende, die bisher gefunden wurde, nach Angaben des spanischen Seenotrettungsdienstes am Donnerstag mit.
Die 30-jährige Frau sei von einem Frachtschiff über 200 Kilometer vor der Küste gefunden worden. Laut ihren Angaben seien 40 Migranten an Bord gewesen. Bislang seien zwei Leichen geborgen. Anzeichen für weitere Überlebende gebe es nicht.
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Die Frau befand sich den Angaben zufolge in einem "schlechten Zustand". Sie sei bei sehr schlechten Wetterbedingungen mit einem Hubschrauber aus dem Wasser geholt und in ein Krankenhaus in Las Palmas auf Gran Canaria gebracht worden.
Gefährliche Überfahrt von Marokko
Auf den Kanaren, die rund hundert Kilometer vor der Nordwestküste Afrikas im Atlantik liegen, ist die Zahl der eintreffenden Migranten seit Ende 2019 stark gestiegen, was vor allem auf verstärkte Kontrollen im Mittelmeer zurückgeführt wird. Die Überfahrt von Marokko ist allerdings extrem gefährlich, weil es starke Strömungen gibt.
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres kamen 7.531 Migranten auf den Kanarischen Inseln an, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. 2020 waren bereits die meisten Ankünfte seit der Migrationskrise 2006 verzeichnet worden.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration starben vergangenes Jahr 1.850 Migranten auf dem Seeweg zu den Kanarischen Inseln oder werden seit ihrer versuchten Überfahrt vermisst.
- Nachrichtenagenturen afp und Reuters