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Deutscher bei Taliban-Kontrolle: "Ich habe gesagt, ich bin deutscher Diplomat"


"Das sind alles Analphabeten"
Deutscher gelangt mit SPD-Parteibuch durch Taliban-Kontrolle

Von t-online, mam

Aktualisiert am 19.08.2021Lesedauer: 2 Min.
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Dramatische Szenen: Schüsse, Chaos und Kletterhilfen an der Mauer am Flughafen Kabul sorgen international erneut für Aufmerksamkeit. (Quelle: t-online)

Ein Deutscher hatte tagelang versucht, seine afghanische Verlobte aus Kabul nach Deutschland zu holen. Durch die Kontrollen der Taliban kamen sie dabei wohl nur mit einem Trick.

Nachdem die Taliban die afghanische Hauptstadt Kabul eingenommen hatten, saß ein Deutscher mit seiner Verlobten tagelang bei Verwandten fest. Nur mit einem Trick schaffte er es durch die strenge Kontrolle der Taliban, berichtet die "Welt".

Asib Malekzada hatte zuvor der "Bild" berichtet, dass deutsche Behörden ihm in einem Schreiben mitgeteilt hätten, dass nur "unmittelbare Angehörige" mit dem Rettungsflieger evakuiert werden könnten. Seine Verlobte zähle nicht dazu, da sie kein Einreisevisum habe. Bei dem Versuch, ein Visum zu beantragen, hätten ihn die deutschen Behörden jedoch an Behörden in Pakistan verwiesen. Eine Reise dorthin sei aufgrund der Corona-Pandemie aber nicht möglich gewesen.

Seine Verlobte, mit der er bereits einen Hochzeitstermin beim Standesamt in Kassel hat, zurückzulassen, kam für den 33-Jährigen nicht infrage, berichtet die "Bild". "Ich bin von der Bundesregierung sehr enttäuscht. Ich bin wütend. Seit ich 16 bin, engagiere ich mich in Deutschland ehrenamtlich, sogar in einer Partei, der SPD. Und jetzt lassen sie uns einfach im Stich", so Malekzada gegenüber der "Bild".

Malekzada: "Ich habe gesagt, ich bin deutscher Diplomat"

Die Mitgliedschaft in der SPD habe Malekzada aber dann doch geholfen, berichtet die "Welt". So musste er mit seiner Verlobten auf dem Weg zum Flughafen drei Kontrollpunkte der Taliban passieren. An einem der Punkte kam er ins Visier der bewaffneten Taliban-Kämpfer. Malekzada aber sei wohl ruhig geblieben. "Ich habe gesagt, ich bin deutscher Diplomat", erzählt er der "Welt". Um seine Aussage zu unterstreichen, habe er sein rotes SPD-Parteibuch vorgezeigt. Daraufhin hätten ihn die Taliban passieren lassen. "Das sind alles Analphabeten, dafür sind sie weltbekannt", erklärt der 33-Jährige gegenüber der "Welt".

Nach 17 Stunden erreichte Malekzada mit seiner Verlobten dann endlich den Flughafen. Am Mittwoch um 16.35 Uhr deutscher Zeit sendete er laut der "Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen" die erlösende Nachricht: "Wir sind jetzt sicher im Flieger".

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