Nach Geschlechtsumwandlung Südkoreas Armee schmeißt Transfrau raus
Ein junger Unteroffizier aus Südkorea hat sich während seines Militärdiensts einer Geschlechtsumwandlung unterzogen – und muss nun die Armee gegen seinen Willen verlassen.
Ihren Militärdienst in Südkorea hat sie als Mann begonnen, jetzt muss eine junge Unteroffizierin nach einer Geschlechtsumwandlung im vergangenen Jahr die Armee gegen ihren Willen verlassen. Ein Prüfungsausschuss sei zu dem Schluss gekommen, dass die Geschlechtsumwandlung ein Grund für die Entlassung sei, teilte die Armee mit. Ein militärisches Ärzteteam hatte die Transfrau zuvor als "Person mit Behinderung" eingestuft.
Der Fall der betroffenen Soldatin ist in dem ostasiatischen Land bisher einzigartig und zieht daher große Aufmerksamkeit auf sich. Südkorea verbietet Transgender-Menschen den Militärdienst, es gibt jedoch keine spezifischen Regeln für den Umgang mit Personen, die sich während ihrer Tätigkeit im Militär einer sogenannten geschlechtsangleichenden Operation unterziehen. Die Soldatin in ihren Zwanzigern hatte sich im November während eines Urlaubs in Thailand operieren lassen. Sie wollte jedoch bei den Streitkräften bleiben. Sie liegt zurzeit noch in einer Militärklinik.
Die Nationale Menschenrechtskommission hatte dem Armeechef noch am Dienstag empfohlen, das Treffen des Ausschusses wegen möglicher Diskriminierung und der Auswirkungen auf die Rechte der Soldatin zu verschieben. Die Entscheidung zur Entlassung sei in Übereinstimmung mit den relevanten Vorschriften einschließlich des Gesetzes über Militärpersonal und auf der Grundlage der medizinischen Untersuchung getroffen worden, hieß es in der Mitteilung der Armee.
- Nachrichtenagentur dpa