Nach Medienberichten Aus Nordkorea geflohen: Mutter und Sohn verhungern in Südkorea
Die Mutter und ihr kleiner Sohn sollen vor Jahren aus Nordkorea geflohen sein. Nun wurden beide tot in Südkorea gefunden – offenbar hatten sie nichts mehr zu essen.
Eine aus Nordkorea geflüchtete Frau und ihr kleiner Sohn sind in Südkorea tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden – die beiden sind offenbar verhungert. Die Leiche der Mutter und ihres sechsjährigen Kindes wurden Ende Juli rund zwei Monate nach ihrem Tod entdeckt, wie die Polizei in Seoul am Dienstag mitteilte. "Es gibt keine Anzeichen für einen Mord oder Suizid", sagte ein Polizeivertreter.
Wie örtliche Medien berichteten, hatte die Frau ihr letztes Geld vor zwei Monaten von ihrem Konto abgehoben. Ihre Miete und Gasrechnung hatte sie demnach seit mehr als einem Jahr nicht mehr bezahlt. Im Kühlschrank gab es demnach kein Essen, als die Leichen gefunden wurden.
Soziale Isolation ist in Südkorea ein Problem
Flüchtlinge aus Nordkorea haben in Südkorea zwar Anspruch auf staatliche Leistungen, doch viele haben Schwierigkeiten, sich in die Gesellschaft zu integrieren.
Die Frau war einem Zeitungsbericht zufolge 2009 aus Nordkorea über China und Thailand nach Südkorea geflüchtet. Sie heiratete, ging nach China und kam nach einer Scheidung im vergangenen Jahr mit ihrem Sohn nach Südkorea zurück. Die Frau hatte aber demnach Schwierigkeiten, eine Arbeit zu finden. Die Polizei wollte den Bericht nicht bestätigen.
Südkorea ist die viertgrößte Volkswirtschaft in Asien, doch gab es in den vergangenen Jahren wiederholt Berichte über Todesfälle wegen Armut und sozialer Isolation. Nach Regierungsangaben ist die Zahl geflüchteter Nordkoreaner, die Suizid begehen, dreimal höher als unter Südkoreanern – wegen Traumata, sozialer Isolation und finanzieller Probleme.
- Nachrichtenagentur AFP