Empörung über US-Klinik "Roboter-Arzt" berichtet von bevorstehendem Tod
Der Umgang mit einem todkranken Mann in einem Krankenhaus sorgt in den USA für Empörung. Dass er nur noch Stunden zu leben hat, erfuhr der Senior auf moderne aber auch unpersönliche Weise.
In den USA sorgt der Fall eines 78-Jährigen für Empörung, der auf der Intensivstation von seinem bevorstehenden Tod per Videoschalte und nicht persönlich von einem Arzt erfuhr. Ernest Quintana hatte in der vergangenen Woche in einem Krankenhaus in Fremont gerade Besuch von seiner Enkelin Annalisia Wilharm, als ein Roboter mit einem Bildschirm in das Krankenzimmer fuhr. Ein darauf zugeschalteter Arzt eröffnete dem schwer kranken Mann, dass seine Lunge versagen und er nicht mehr nach Hause zurückkehren werde. Einen Tag später starb Quintana.
"Wir wussten, dass das kommen wird und dass er sehr krank ist, aber niemandem sollte diese Nachricht so überbracht werden", sagte Wilharm dem Sender KTVU. "Ein Mensch hätte kommen müssen." Eine Freundin der Familie schrieb auf Facebook, ein "Roboter-Arzt" könnte in einigen Fällen ausreichen, "aber nicht, um einem Mann zu sagen, dass er sterben wird".
Klinik bedauert Vorgehen
Das Kaiser Permanente Medical Center, wo Quintana behandelt wurde, sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Die Klinik wies zugleich aber darauf hin, dass der Begriff "Roboter" nicht zutreffend sei, weil es sich bei der Art der Behandlung um ein Live-Gespräch mit einem echten Mediziner handele und immer eine Krankenschwester oder ein anderer Arzt mit im Raum sein sollten.
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Diese Art der Telemedizin ersetze aber nicht das persönliche Gespräch mit einem Patienten und dessen Angehörigen, erklärte die Klinik weiter. Sie bedauerte das Vorgehen im Fall Quintanas.
- Nachrichtenagentur AFP