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Indien: Seltener medizinischer Fall – Baby hat Geschwister im Bauch


Seltener medizinischer Fall
Kleiner Junge hat seine Geschwister im Bauch

Von t-online, sbi

Aktualisiert am 21.02.2025 - 16:58 UhrLesedauer: 3 Min.
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Schwangere Frau betrachtet ein Ultraschallbild (Symbolbild): Vom Ergebnis einer Routineuntersuchung wurde eine werdende Mutter überrascht. (Quelle: IMAGO/Robijn Page/imago)
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Eine Schwangere geht zur Routineuntersuchung. Obwohl bisher alles normal verlaufen war, entdecken die Ärzte nun etwas äußerst Seltenes: In dem Fötus befinden sich zwei weitere Föten.

Eine 32-jährige Frau in Indien hat in der 35. Schwangerschaftswoche das örtliche Krankenhaus für eine Routineuntersuchung aufgesucht. Obwohl die vorherigen Scans im Rahmen der Schwangerschaftsbetreuung normale Ergebnisse geliefert hatten, entdeckten die Ärzte nun im Bauch des ungeborenen Jungen zusätzliche Gebilde mit Knochen, berichtet "Daily Mail". Weitere Tests ergaben, dass sich im Bauch des Fötus zwei weitere, missgebildete Föten befanden.

Das äußerst seltene Phänomen wird als fetale Inklusion oder fetus in fetu bezeichnet. Dabei entwickeln sich zunächst zwei oder mehr Föten im Mutterleib. Später werden ein Fötus oder mehrere Föten von einem anderen Fötus einverleibt, wie in einem Fallbericht erklärt wird, der in der medizinischen Datenbank "PubMed" veröffentlicht wurde. Weltweit seien weniger als hundert derartige Fälle bekannt, heißt es im "Journal of medical case reports".

Arzt entdeckt das ungewöhnliche Gebilde

Die Frau brachte ihren Sohn am 1. Februar dieses Jahres in der 35. Schwangerschaftswoche zur Welt. Die Ärzte entfernten zwei Föten aus dem Bauch des Babys, deren Wachstum irgendwann während der Schwangerschaft aufgehört hatte. Lokalen Berichten zufolge sollen Mutter und Baby gesund sein.

Die Mediziner gehen davon aus, dass die beiden anderen Föten zu unterentwickelt waren, um zu überleben. Der Arzt, der die Untersuchung durchgeführt hatte, erklärte: "Ich war sehr aufmerksam, hatte aber auch Glück, dass ich bei dem Fötus etwas sehr Ungewöhnliches bemerkte." Es habe sich demnach um "fötusähnliche Strukturen im Bauch des Fötus" gehandelt.

Fetale Inklusion kommt äußerst selten vor

Die genaue Ursache für eine fetale Inklusion ist bislang unklar. Bekannt ist nur, dass sie bei eineiigen Zwillingen während der Entwicklung im Mutterleib auftritt. Eineiige Zwillinge entstehen, wenn ein Spermium eine Eizelle befruchtet, die sich dann in zwei separate Embryonen teilt. Mediziner gehen davon aus, dass sich die Eizelle beim fetus in fetu nicht vollständig teilt. Der eine Zwilling bleibt dann in dem anderen stecken und kann weiterhin Merkmale wie Fingernägel, Haare und Gliedmaßen entwickeln.

Im Fall der Frau aus Indien versuchte die Eizelle wahrscheinlich, sich in drei Teile zu teilen. Jedoch trennte sie sich nicht vollständig, sodass ein lebensfähiger Fötus und zwei ungeborene Föten entstanden. In diesem Fall hatten die beiden deformierten Föten noch Hände und Füße entwickelt.

Diese Föten gelten jedoch als parasitär, da sie für ihr Überleben auf den Wirt angewiesen und ihre lebenswichtigen Organe nicht vollständig entwickelt sind. Das bedeutet, dass sie nicht lebensfähig sind und operativ entfernt werden müssen. Die Ärzte gehen davon aus, dass sie die Föten aus der Bauchhöhle des Babys mit hoher Wahrscheinlichkeit entfernen können, ohne dem Kind zu schaden.

Weitere Fälle

In anderen Fällen wurde ein Fötus im Mund, im Hodensack, im Steißbein oder im Gehirn eines Babys gefunden. So gelang es beispielsweise 2015 chinesischen Ärzten, einen Fötus zu entfernen, der im Hodensack eines 20 Tage alten Säuglings gefunden wurde. Und 2024 entdeckten Ärzte bei einem einjährigen Mädchen in China, das eine verzögerte Entwicklung zeigte und einen überdurchschnittlich großen Kopf hatte, dass in ihrem Schädel ein Fötus war: Bei Untersuchungen wurde eine zwölf Zentimeter große Masse mit Knochenstücken in seinem Schädel gefunden. Obwohl es den Ärzten gelang, den Fötus zu entfernen, erlitt das Mädchen schwere Hirnschäden und starb weniger als zwei Wochen nach dem Eingriff.

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