26 Jahre in Isolation "Einsamster Mensch der Welt" ist tot
Er war der letzte Überlebende seines Stammes: Der "Mann des Lochs" aus dem brasilianischen Amazonas-Regenwald ist tot. Über ihn war nur wenig bekannt.
Das letzte Mitglied einer Gruppe Indigener ohne weiteren menschlichen Kontakt im Amazonas-Regenwald ist tot. Das gab die nationale indianische Stiftung Brasiliens, Funai, am Wochenende bekannt. Der etwa 60-Jährige, dessen Name nicht bekannt ist, hatte zuvor 26 Jahre in Isolation im brasilianischen Bundesstaat Rondonia gelebt. Zuvor hatten die BBC und CNN berichtet.
Sein Stamm hatte Kontaktversuche immer wieder abgewehrt. Seit den 1970er-Jahren sind die restlichen Mitglieder bei Angriffen getötet worden, der Organisation "Survival International" zufolge vor allem durch Viehzüchter und Landräuber. Das Tanaru-Territorium, wo der Mann lebte, ist ein verbliebenes Stück Regenwald, umgeben von Rinderfarmen. Eine Sprecherin der Organisation sprach von einem Völkermord, der nun abgeschlossen sei.
Bei zufälliger Begegnung gefilmt
Der Mann wurde auch "Mann des Lochs" genannt, da er dabei beobachtet wurde, wie er regelmäßig tiefe Löcher grub. Diese dienten wohl sowohl der Jagd als auch zum Schutzsuchen. 2018 war er bei einer zufälligen Begegnung von einem Team der Regierung gefilmt worden.
Der Tote wurde in der vergangenen Woche von einem Funai-Mitarbeiter bei einer Routine-Patrouille in einer Hängematte in einer Hütte gefunden. Es habe keine Hinweise auf Gewalt oder die Anwesenheit anderer Menschen in dem Gebiet gegeben. Der Funai-Stiftung zufolge starb er wohl an einer natürlichen Ursache.
- bbc.com: "'Man of the Hole': Last of his tribe dies in Brazil"
- cnn.com: "Last member of indigenous tribe dies in Brazil after resisting contact for decades"
- survivalinternational.org: "A symbol of Indigenous genocide: "The Man of the Hole" dies in Brazil"